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Profiboxen - Frauen Profiboxen - Frauen: Countdown für Regina Halmich läuft

Von Ulrike John 29.11.2007, 18:06
Die amtierende WIBF-Fliegengewichts-Weltmeisterin Regina Halmich (l) beim offiziellen Wiegen zusammen mit der israelischen Boxerin Hagar Shmoulefeld Finer. (Foto: dpa)
Die amtierende WIBF-Fliegengewichts-Weltmeisterin Regina Halmich (l) beim offiziellen Wiegen zusammen mit der israelischen Boxerin Hagar Shmoulefeld Finer. (Foto: dpa) dpa

Karlsruhe/dpa. - Der Countdown läuft für Regina Halmich: Mit demobligatorischen Wiegen am (heutigen) Donnerstag stand für dieerfolgreichste Boxerin der Welt der letzte offizielle Termin vorihrer Abschiedsgala am Freitag (22.10 Uhr/ZDF) an. Die Karlsruher dm-Arena ist seit vielen Wochen mit 7500 Zuschauern ausverkauft. «Allereden vom Abschied. Für mich ist der Kampf das Wichtigste», sagte dieWIBF-Fliegengewichts-Weltmeisterin, die nur bei einem Sieg gegen dieIsraelin Hagar Shmoulefeld Finer für immer aus dem Ring geht.Erstmals zu einem Boxkampf wagen wird sich ihre Mutter Erika.

Günter Halmich sammelt seit vielen Jahren akribisch in OrdnernZeitungsartikel über seine bekannte Tochter. Dieser Tage kommt erdamit kaum nach. «Ich freue mich, dass sie einen so großen Zuspruchbekommt. Regina hat sich durch viel Disziplin und Könnendurchgesetzt. Mich freut's besonders, dass sie keine Starallürenzeigt und Bodenhaftung bewiesen hat», sagte er, ergänzte aber: «Ichbin froh, dass sie aufhört, dann lässt unsere Angst nach.»

Als ehrenamtlicher Rettungssanitäter ist Günter Halmich am Freitagfür die medizinische Betreuung bei den Boxkämpfen zuständig undohnehin dabei. «Meine Mutter wird erstmals in meiner Karriere auchkommen», erklärte Halmich. Allerdings ist geplant, dass sie sichzunächst den Kampf im Fernsehen in einem getrennten Raum anschaut.«Wenn alles gut läuft und ich gesund bin, dann möchte sie zur letztenRunde an den Ring kommen. Aber nur, wenn sie es nervlich aushält.»Halmichs Lebensgefährte, der Justizvollzugsbeamte Andreas Jourdan,ist ohnehin dabei.

Die Boxerin selbst, die in 44 WM-Kämpfen seit 1995 unbesiegt istund zum Abschluss mit einer Börse von etwa 500 000 Euro rechnen darf,hat diese Woche in ihrer Heimatstadt ein Hotel bezogen. Sie wolltenicht in ihrer Eigentumswohnung im Vorort Knielingen durchirgendwelche Haushaltspflichten abgelenkt werden: «Das gehört zurWettkampfatmosphäre.» Zehn Wochen lang hatte zuvor die Vorbereitungin Berlin gedauert.

Der schlimmste Moment, hat die 31 Jahre alte Faustkämpferinkürzlich erklärt, «ist immer direkt vor dem Kampf in der Kabine». DieErwartungen sind dieses Mal besonders hoch an die Protagonistin desFrauenboxens. «Die Gefahr ist, unter dem eigenen Anspruch zuverkrampfen», weiß Halmich selbst. «Seinen Abschiedskampf möchteschließlich jeder Boxer gewinnen. Mein Ziel ist es, ungeschlagenaufzuhören.»