Probleme entdeckt Probleme entdeckt: Schilderstreit ging in eine weitere Runde
Gräfenhainichen/MZ. - "Das Thema ist doch noch nicht vom Tisch", erklärte Stadträtin Renate Edler (PDS) gestern gegenüber der MZ. Sie bezog sich dabei auf die Beschilderung für die so genannte Südstadt. Der Wirtschaftsausschuss hatte am Donnerstagabend faktisch die Empfehlung ausgesprochen, dass in dieser Sache nichts geschehen soll. Dies auf Grund der Darlegungen von Ordnungsamtschef Bernd Engelhardt. Dieser ging auf zwei MZ-Beiträge ein und sorgte dafür, dass sein CDU-Parteifreund Günter Schöley, Vize-Landrat und Gräfenhainichener Bürgermeister-Kandidat, weitere "Backpfeifen" erhielt.
Denn Engelhardt erklärte zu dessem Engagement hinsichtlich der Beschilderung, Schöley müsse wissen, dass solche Fragen erst einmal in den Ausschüssen behandelt werden. Außerdem sei ein solches Vorhaben nur zu verwirklichen, wenn es einen Stadtteil Gräfenhainichen-Süd gebe. So habe es vor etwa drei Jahren geheißen, als sich die Bürger um eine Beschilderung für die Südstadt bemüht hatten. Der Ordnungsamtschef listete auf, was es bedeuten würde, komme es zu einem solchen Stadtteil. 2 500 Mark wären für die Schilder notwendig. Die Ausweise müssten umgeschrieben werden. Sämtliche Stadtpläne würden einer Veränderung bedürfen. Stadt und Einwohner hätten zu zahlen.
Ausschussvorsitzender Walter Schwiersch (CDU) sprach nun von der Verhältnismäßigkeit der Mittel. Und da der sachkundige Einwohner Horst Romeyke auch noch befand, für Strohwalde, Mescheide und Buchholz müssten bei einem Stadtteil Süd gleiche Rechte gelten, ging die Beratung des Themas letztlich zügig in die Endphase. Schwiersch formulierte: "Nach kurzer intensiver Beratung empfiehlt der Ausschuss, nicht formell die Bezeichnung Südstadt vorzunehmen." Dem stimmten alle Mitglieder des Gremiums zu. Damit war aus ihrer Sicht das Thema der Beschilderung erst einmal vom Tisch. Wegen der "offenkundigen" Probleme. Wolfgang Grahl sah die Sache weniger kompliziert. Da es den Einwohnern nicht um einen Stadtteil, sondern um Hinweisschilder ginge, brauchten weder Karten umgezeichnet noch Ausweise umgeschrieben werden, erklärte der stellvertretende Pressesprecher des Landkreises gegenüber der MZ. Es handele sich schließlich nur um die Kennzeichnung eines Wohngebietes.
Um die Schilder aufzustellen, sei eine Befragung der dort Wohnenden notwendig. Nach einem Stadtratsbeschluss und der öffentlichen Bekanntmachung darüber könne man mit den Arbeiten beginnen, sagte Grahl. Also dürfen die Südstädter doch noch auf Schilder hoffen, die ihr Wohngebiet auch für Fremde auffindbar machen. Dieser Ansicht ist zumindest Stadträtin Edler.