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Phoebe Washburn stellt in Hannover aus

21.08.2009, 13:55

Hannover/dpa. - Eine gigantische Skulptur aus alten Holzstücken, Kartons und Plastikflaschen hat die US-amerikanische Künstlerin Phoebe Washburn in der Kestnergesellschaft Hannover aufgebaut.

Unter dem Titel «Compeshitstem - the new deal» zeigt die 36-Jährige eine Art Labor, in dem Springbrunnen plätschern, Second-Hand-T-Shirts gewaschen und Pflanzen bewässert werden. In der Halle über dem Labor errichtete sie eine etwa 200 Quadratmeter große Arena aus Holz mit zwei Teichen. «Unten ist die Erde, die Aktivität, oben die Ruhe, der Himmel», sagte die Künstlerin. Die Schau ist bis zum 25. Oktober zu sehen.

3000 Meter Holz, mehr als 30 000 Schrauben und hunderte Meter Schläuche und Stromkabel hat die New Yorkerin verbaut. «Es ist eine Unermüdlichkeit zu spüren, auch etwas Manisches», sagte der Direktor der Kestnergesellschaft, Veit Görner. Washburns Arbeiten sind zwar sehr persönlich, können aber auch als politischer Kommentar zur westlichen Überflussgesellschaft und zum Konsumverhalten gelesen werden.

Sie präsentiert sich mit ihrer bisher größten Arbeit erst zum zweiten Mal in Deutschland - vor zwei Jahren erregte sie im Berliner Guggenheim Aufsehen mit einer Art Fabrik, die Rasenstücke für die Dachbegrünung selbst erzeugte.

Die Besucher werden in Hannover in die Prozesse eingebunden: So können sie T-Shirts oder Stühle erwerben, die Washburn mit kleinen Kunstwerken verziert.

Parallel zur Washburn-Schau sind Arbeiten von Gert und Uwe Tobias zu sehen. Die 1973 geborene Zwillinge, die mit Holzschnitten bekanntwurden, präsentieren neue Arbeiten auf Papier sowie Keramiken. Unter anderem setzen sich die in Köln lebenden gebürtigen Rumänen augenzwinkernd mit den Mythen um Graf Dracula in ihrer Heimat auseinander.

www.kestner.org