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Pflanzenschutz Pflanzenschutz: Auf die richtige Dosis kommt es an

19.06.2011, 20:54

Halle (Saale)/MZ. - Thomas S., Bernburg: Wennich abends Spritzmittel auf Pflanzen bringeund es am nächsten Tag gewittert, ist danndie Wirkung des Mittels durch den Gewitterregenverpufft?

Antwort: Wenn Sie Pflanzen mit Spritzmittelnbehandeln, dauert deren Antrocknungsphaseetwa zwei Stunden. Danach haftet es auf denBlättern, wird durch Regen am nächsten Tagnicht abgespült und verliert auch nicht seineWirkung. Nur ein Platzregen mit einem Niederschlagvon 40 bis 50 Litern pro Quadratmeter könntePflanzen-Spritzmittel abwaschen.

Marlene S., Zeitz: Bei meinenRosen werden die Blätter an der Spitze undan den Rändern gelb. Warum? Ich habe sie imFrühjahr mit viel Blaudünger versorgt undregelmäßig gegossen.

Antwort: Nach Ihrer Schilderung wardie Blaudünger-Konzentration für Ihre Rosenviel zu hoch und Sie haben sie überdüngt.Darauf reagieren Rosen empfindlich mit gelbenTriebspitzen und gelben Blatträndern.

Z-TITEL: "Steinobst mag keine nassen Füße."

Jürgen M., Saalekreis: Meineim Gewächshaus stehenden Gurken und Rosensind mit Milben befallen. Die Gurken werdenvon unten gelb, bekommen Flecken an den Blätternund sterben ab. Was hilft?

Antwort: Ihre Pflanzen sind von Spinnmilbenbefallen. Die Tierchen saugen an den Blättern,die sich dadurch gelb bis rostbraun färbenund die Pflanzen schwächen. Gegen die Spinnmilbean Gurken und Rosen kann mit Kiron Milben-Exgespritzt werden. Das sollte bereits bei Auftretender ersten Schadsymptome geschehen.

Katrin H., Eisleben: Wieunterscheiden sich falscher und echter Mehltau?

Antwort: Echter Mehltau zeigt sichals weißer oder grauer Belag auf der Blattoberseite.Falscher Mehltau sitzt an der Blattunterseiteund äußerst sich in braunen Flecken.

Birgit S., Mansfeld-Südharz: UnsereStachelbeer-Sträucher weisen einen weißenund schwarzen Belag auf. Was tun? Könntendie Früchte noch gegessen werden?

Antwort: Es handelt sich um einenMehltau-Befall. Er zeigt sich zunächst alsweißer Belag, der braun wird, wenn er abstirbt.Mit Beginn der Vegetationsperiode, wenn dieersten Blätter anfangen zu treiben, solltenIhre Stachelbeer-Sträucher gegen Mehltau miteinem Schwefelpräparat (Netzschwefel WG) allesieben Tage bis kurz nach der Blüte gespritztwerden.

Frank T., Wittenberg: Ichhatte im Winter und im Frühjahr stehende Nässeim Garten. Könnte das die Ursache dafür sein,dass meine große Süßkirsche nur kleine Blätterausgebildet hat und die Früchte verkümmern?Gibt es ein Mittel?

Antwort: Steinobst mag keine nassenFüße. Durch die länger andauernde stehendeNässe hat sich ein Bakterium gebildet, dasden Kirschbaum zerstört. Sie müssten seineweitere Entwicklung beobachten. Entweder erholtsich der Kirschbaum wieder oder er stirbtab. Ein Mittel gegen die Folge der Nässe gibtes nicht.

Karin F., Burgenlandkreis: Wirhaben seit drei Jahren Engerlinge im Garten,die uns Gemüse, Erdbeeren und Staudenpflanzenregelrecht wegfressen. Hilft ein chemischesMittel dagegen?

Antwort: Engerlinge sind große Käferraupenvon Mai-, Juni- oder Rosenkäfern. Sie fressenan den Wurzeln von Gemüse, Erdbeeren und Stauden,so dass diese absterben. Ein zugelasseneschemisches Mittel für den Kleingarten gibtes nicht. Sie können versuchen, die Engerlingemit Nematoden, kleinen Fadenwürmchen, zu bekämpfen,sprich zu gießen. Die Nematoden infizierendie Raupen mit einem Virus. Dadurch sterbendie Engerlinge ab. Das Mittel gibt es in Gartenmärktenund Baumschulen.

Anne F., Querfurt: Ich möchteauf chemische Pflanzenschutzmittel verzichten.Sind Nützlinge eine wirksame Alternative?

Antwort: Natürliche Gegenspieler vonSchädlingen sind im Freiland sehr flüchtig,lassen sich aber im Gewächshaus gut einsetzen.So helfen beispielsweise räuberische Gallmückengegen Blattläuse, Schlupfwespen gegen WeißeFliegen und Nematoden (Fadenwürmer) gegenDickmaulrüssler und Gartenlaubkäfer. Kulturpflanzenwerden durch den Einsatz nicht geschädigt.Verschiedene Firmen bieten Nützlinge für denKleingarten an und verschicken sie per Post.Sie können auch in Gartenfachmärkten nachfragen.

Hanna B., Merseburg: UnsereStauden-Pfingstrosen haben welke Blätter undganze Triebe sterben ab. Was tun? Gegossenhaben wir ausreichend.

Antwort: Nach Ihrer Schilderung leidendie Pfingstrosen an Wurzelfäule durch Pilzbefall.Dagegen hilft das Gießen mit Spezial-PilzfreiAliette. Es sollte nach 14 Tagen wiederholtwerden. Zusätzlich können Sie die Pfingstrosenjetzt mit Rosen Pilzfrei Saprol spritzen,um andere Pilzkrankheiten auszuschließen.Wollen Sie Pfingstrosen neu anpflanzen, solltendiese nicht an der gleichen Stelle stehenund vor dem Pflanzen etwa 15 Minuten in eineAliette-Brühe getaucht werden. Ein solchesTauchbad empfiehlt sich auch für Erdbeerpflanzen,bevor sie in die Erde gesetzt werden.

Z-TITEL: "Wollen Sie Pfingstrosen neu anpflanzen,sollten diese nicht an der gleichen Stellestehen."

Lukas N., Halle: Die Blätterunseres Schneeball-Strauches haben sich braungefärbt und sind zerfressen. Wie können wirnun vorgehen?

Antwort: Es handelt sich um den Befallmit dem sogenannten Schneeballkäfer. Das istein äußerst gefräßiger Blattkäfer, der seineEier an den Blättern des Schneeballs ablegt.Aus den Eiern schlüpfen Larven, die sich imBoden verpuppen und im nächsten Frühjahr wiederden Schneeball befallen. Wirksam gegen denSchneeballkäfer ist das Spritzen mit Obstund Gemüse Schädlingsfrei.

Hanne T., Sangerhausen: Washilft? An unseren Apfel- und Kirschbäumensind Blattläuse ohne Ende und am Pfirsichbaumrollen sich die Blätter zusammen.

Antwort: Die sich kräuselnden Blätterbeim Pfirsich weisen auf die Kräuselkrankheithin. Dagegen hilft momentan nur das Entfernender kranken Blätter. Ansonsten sollten Pfirsichbäumegegen die Kräuselkrankheit bereits an denersten Tagen im Januar oder Februar, an deneneine Temperatur von zehn Grad Celsius erreichtwird, mit Duaxo Universal Pilzfrei gespritztwerden. Gegen die Blattläuse an Kirsche undApfel können Sie jetzt mit dem SpritzmittelObst und Gemüse Schädlingsfrei vorgehen.

Irene W., Eisleben: Die Kannenmeiner fleischfressenden Pflanze und die Blätterwerden unten braun. Kann ich sie abschneiden?

Antwort: Ja. Die Färbung ist vermutlichauf eine zu geringe Luftfeuchtigkeit zurückzuführen,die diese Pflanzen aber unbedingt brauchen.Sie sollten sie regelmäßig mit Wasser besprühen.

Gudrun P., Halle: Mein Oleandergedeiht seit Jahren prächtig. Nun fallen aufeinmal die Blätter ganz leicht ab, nur wennman den Baum berührt. Woran liegt das?

Antwort: Der Baum ist von der rotenSpinne befallen. Hilfe bringt das Mittel KironMilben Ex, das Sie dreimal alle vier Tagespritzen sollten und zwar richtig unter dieBlätter. Und wiederholen Sie die Kur am bestenim Herbst noch einmal.

Klaus S., Wittenberg: UnsereHimalaya-Zeder ist zehn Jahre alt und gedeihtprächtig. In diesem Jahr hat sie plötzlichalle Nadeln verloren und ist vollkommen kahl.Warum?

Antwort: Um Trockenschäden dürftees sich nicht handeln. Ich vermute stark,dass es sich um Folgeschäden der beiden vergangenenstrengen Winter handelt.

Roswitha N., Halle: UnsereErdbeerpflanzen und die Früchte werden vonkleinen Käfern kaputt gefressen. Was könnenwir dagegen tun?

Antwort: Dabei handelt es sich umsogenannte Dickmaulrüssler. Um dem Befallim kommenden Jahr vorzubeugen, sollten siejetzt nach der Ernte das Mittel Calypso schädlingsfreispritzen, und nach acht Wochen noch einmal.Um die aktuelle Ernte zu retten, könnten Sieim Handel spezielle Fallen kaufen.

Fragen und Antworten notierten DorotheaReinert und Kornelia Noack.