Pferdesport Pferdesport: Fuchs behält Nerven

Aachen/dpa. - Marcus Ehning (Borken) mit For Pleasure,Sören von Rönne (Hamburg/Chandra), Otto Becker (Mühlen/Cento) undLudger Beerbaum (Riesenbeck/Gladdys) hatten im ersten Umlauf vierStrafpunkte gesammelt.
Die Spannung hielt bis zum letzten Reiter. Markus Fuchs musste mitTinkas Boy eine Null-Runde hinlegen, um die deutsche Equipe sicher zuschlagen. Und der Weltcup-Sieger von 2001 behielt die Nerven undschaffte routiniert das Wunschergebnis. Gemeinsam mit Beate Mändli,Paul Freimüller und Dehlia Oeuvray, die beide Streichergebnisselieferte, durfte der 47-Jährige jubeln. Bei einem Abwurf hätten diewesentlich schnelleren Deutschen gewonnen. Dritter wurde dasbelgische Team, das im vergangenen Jahr gewonnen hatte.
Schon im ersten Umlauf erfreuten sich die 40 000 Zuschauer imausverkauften Reiterstadion an einem spannenden Wettkampf. Gleichvier Teams mit jeweils vier Fehlerpunkten lagen auf Platz zwei hinterden fehlerfrei führenden Schweizern. Zu dem Quartett gehörte auch dasdeutsche Team, für das von Rönne mit zwei Abwürfen dasStreichergebnis lieferte, ehe er im zweiten Durchgang fehlerfreiblieb.
Frühzeitig gescheitert waren überraschend die zuletzt so starkenIren mit 12 Fehlerpunkten, die vor einem Jahr in Arnheim Mannschafts-Europameister geworden waren. Nicht besser erging es mit 16Strafpunkten der Equipe aus den Niederlanden, dem diesjährigenPartnerland des Weltfest des Pferdesports.
Morgens hatte es hingegen einen niederländischen Sieg gegeben. Der31-jährige Wout-Jan van der Schans gewann das Zeitspringen mit Loreasin 53,76 Sekunden. Auf den Plätzen zwei und drei folgten AllessiaMarioni (Italien) mit Carroir (54,86) und Marc van Dijck (Belgien)mit Krisia (55,37). Bester deutscher Reiter war auf Platz vierJohannes Ehning (Borken/Junior/55,69), der jüngere Bruder vonMannschafts-Olympiasieger Marcus Ehning.
Die wichtigste Dressurprüfung des Freitags gewann NadineCapellmann. Die Mannschafts-Olympiasiegerin aus Würselen kam mit dem17-jährigen Westfalen-Wallach Gracioso im Grand Prix auf 1863 Punkte.Hinter der Lokalmatdorin platzierten sich Martin Schaudt (Albstadt)mit Loriot (1807) und Isabell Werth (Mellendorf) mit Antony (1764).
Hinter den Kulissen des Turniers wird derweil weiter an derBewerbung für die Weltreiterspiele 2006 gefeilt. Falls der Aachen-Laurensberger Rennvereins (ALRV) nicht den Zuschlag erhält, soll esnach Angaben von ALRV-Präsident Klaus Pavel keine erneute Bewerbungfür 2010 geben. Dies könnte indes ein taktisches Vorgehen sein, denninnerhalb der Internationalen Reiterlichen Vereinigung (FEI) gibt esÜberlegungen, den unterlegenen 2006-Bewerber vier Jahre später zumZuge kommen zu lassen. Neben Aachen will der Kentucky Horsepark inden USA in vier Jahren die Weltmeisterschaften in sieben Reitsport-Disziplinen austragen.
«Wir haben zwei sehr starke Bewerbungen», sagte FEI-Generalsekretär Bo Helander am Rande des CHIO. Der Vorteil der US-Bewerbung könnte jedoch bei gleich hoher Qualität sein, dass es nochnie Weltreiterspiele außerhalb Europas gab. Eine Entscheidung sollnach Helanders Aussage im September bei den vierten Weltreiterspielenim spanischen Jerez de la Frontera fallen. Zuvor müsse allerdingsnoch abgesegnet werden, dass die Weltmeisterschaften verschiedenerDisziplinen weiterhin gemeinsam ausgetragen werden. «Es zeichnet sicheine Mehrheit dafür ab», sagte Helander.