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Online-Banking Online-Banking: Abfischen im Netz nimmt zu

Von Jürgen Badstübner 22.09.2006, 20:00

Halle/Berlin/MZ. - Geschäfte können bequem von zu Hause aus erledigt werden - und das rund um die Uhr.

Trotz aller Bemühungen um Sicherheit im Online-Banking gelingt es Kriminellen jedoch immer öfter, trickreich über das Internet an die geheimen Zugangsdaten von Bankkunden zu kommen. Bei den Staatsanwaltschaften stapeln sich die Akten. Meist führen Sorglosigkeit und Sicherheitslücken in vielen Heim-PCs zum Online-Diebstahl.

Geld meist verloren

Zu den Attacken gehört auch das Phishing. Das Kunstwort Phishing aus P wie Passwort und F wie Fishing steht für das Abfischen von persönlichen Geheim- und Transaktionsnummern (Pins und Tans). Hier wird der Kunde per E-Mail aufgefordert, mit seinem Kreditinstitut Kontakt aufzunehmen. Fällt der Empfänger darauf herein, starten die Phisher schnell selbst über das Online-Banking einen Überweisungsauftrag. Meist fließt das Geld über Strohmänner ins Ausland und ist oft genug verloren. "Die E-Mails sind immer geschickter getarnt", sagt Kerstin Altendorf vom Bundesverband Deutscher Banken in Berlin und nennt einige Beispiele von Formulierungen: "Ihr Konto wurde gesperrt", "Ihre Kontoangaben müssen erneut bestätigt werden" oder "Neue Sicherheitsvorkehrungen notwendig". Folgt der Adressat dem in der E-Mail angegebenen Link, landet er jedoch nicht bei seiner Bank, sondern auf einer gefälschten Web-Seite.

So erging es erst jüngst einigen Online-Bankern der Burgenlandkreis-Sparkasse in Naumburg. Absender der "Phishing"-Attacken war angeblich die Sparkasse. "Ja, diese Attacken auf die Online-Konten nehmen leider zu, aber das Ganze ist kein Sparkassen-Problem, damit haben alle Banken zu tun", sagt Barbara Maronde von der Gruppe Electronic Banking der Stadt- und Saalkreissparkasse Halle.

Kein Schadensfall

Zum Glück gebe es bislang keinen Schadensfall, so Maronde. "Dies liegt wohl auch an den umfangreichen Vorsichtsmaßnahmen, die die Sparkassenorganisation insgesamt getroffen hat", betont die Mitarbeiterin der Bank. Bei jeder Attacke werde sofort versucht, die Absender der Phishing-Mails zu ermitteln. "Gleichzeitig sorgen wir dafür, dass die betrügerische Webseite abgeschaltet wird", erklärt die Expertin. Außerdem gebe es im Internet für alle Kunden Tipps zur Sicherheit.

Das Wichtigste sei jedoch, empfiehlt Barbara Maronde, dass sich Online-Kunden, die eine verdächtige Mail erhalten haben, sofort vertrauensvoll an ihre entsprechende Bank-Filiale wenden.

Der Bankenverband hat zehn Regeln zur Sicherheit im Online-Banking in einer Broschüre zusammengestellt. Sie kann kostenlos bestellt oder im Internet heruntergeladen werden: Bundesverband Deutscher Banken, Burgstraße 28, 10 178 Berlin