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Online-Backups: Das Internet als Festplatte nutzen

Von Berti Kolbow 27.12.2007, 12:18

Hamburg/Hannover/dpa. - Datensicherungen sind nur dann hilfreich, wenn man sie regelmäßig vornimmt. Doch oft siegt die Bequemlichkeit und der Ärger ist groß, wenn Dateien futsch sind. Abhilfe schaffen immer mehr Dienste, die Backups online ermöglichen.

«Dass Daten online ausgelagert werden, ist ein großer Vorteil», erklärt Michael Knott, Redaktionsleiter des Online-Magazins «netzwelt.de». Nutzer können auf ihre gespeicherten Daten an jedem Computer mit Internetanschluss zugreifen. «Die Gefahr, dass DVDs oder Festplatten zu Hause durch Verschleiß, Brand oder Wasserschaden unbenutzbar werden, besteht dann nicht mehr», ergänzt Jaroslav Smycek, Technik-Experte der Verbraucherzentrale Niedersachsen in Hannover.

Über Profi-Wissen müssen Nutzer nicht verfügen. Das Sichern der Daten verläuft komfortabel: In der Regel bieten die Backup-Dienste Software an, die Daten automatisch vom heimischen Computer zum Anbieter überträgt. «Üblicherweise lässt sich festlegen, welche Dateien in welchen Intervallen gesichert werden sollen», sagt Knott.

Online-Backups kosten im besten Fall nichts. Der zu AOL gehörende Anbieter «Xdrive» bietet fünf Gigabyte (GB) Gratis-Speicherplatz an. Bei «Mozy» gibt es zwei GB kostenlos. Die Dienste mit Sitz in den USA sind für jedermann zugänglich, allerdings müssen Nutzer des Englischen mächtig sein. Deutschsprachige Nutzer werden bei «Azillo» oder beim Schweizer Dienst «MyDrive» fündig - dort gibt es je ein GB gratis. Entweder sind die Gratisangebote werbefinanziert oder sollen auf weitere Dienstleistungen aufmerksam machen.

Manche Dienste, die auf umfangreichere Angebote setzen, sind von vornherein kostenpflichtig. Der niederländische Dienst «Carbonite» mit deutscher Webseite verlangt für sein Online-Backup knapp 50 Euro für ein Jahr oder rund 90 Euro für zwei Jahre Aufbewahrung - dafür ist der Speicherplatz unbegrenzt. Apple-Fans können einen «.Mac»-Account buchen und erhalten für rund 100 Euro im Jahr zehn GB Speicher für Backups, Homepage und E-Mails.

Neben der Speicherkapazität zählt, wie viele Daten insgesamt hoch- und heruntergeladen werden dürfen. Bisweilen ist das Transfervolumen begrenzt. Inwiefern die Verfügbarkeit der Daten gewährleistet ist, falls es auf der heimischen Festplatte tatsächlich zum Crash kommt, sollte ebenfalls in den Nutzungsbedingungen nachgelesen werden, sagt Marit Hansen, Technik-Expertin beim Unabhängigen Landeszentrum für Datenschutz Schleswig-Holstein in Kiel.

Sie empfiehlt, sich vorher ein Bild vom Anbieter zu machen. Auf einen Online-Backup-Dienst zurückzugreifen, sei eine Vertrauensfrage: «Wie sicher die Daten bei den Anbietern gespeichert werden, können Nutzer nicht überprüfen.» Von Webseiten mit Beta-Status, die während der Testphase die Sicherheit der Daten nicht garantieren, gelte es, die Finger zu lassen. «Graue Eminenzen gibt es in dem jungen Geschäftsfeld noch nicht, aber sich an Adressen zu halten, die in Tests allgemein immer wieder gut abschneiden, ist sinnvoll», rät Knott. Dazu zählten etwa «Xdrive», «Mozy» oder «Carbonite».

Online-Magazin Netzwelt: www.netzwelt.de

Anbieter von Online-Speicher: www.xdrive.com, www.mozy.com, www.carbonite.com