Olympische Höhepunkte von 1896 bis 2008
Berlin/dpa. - Kriege, Boykotte, politischer Missbrauch - nichts hat die Entwicklung der Olympischen Spiele zum größten Spektakel der Welt bremsen können. Die Spiele brachten große Sieger hervor und tragische Verlierer.
In Peking wurden sie 2008 zum 26. Mal ausgetragen. Ein Rückblick auf die 108 Jahre ruft Gewinner und Verlierer, Krisen und Höhepunkte in die Erinnerung zurück.
I. 1896 Athen: 241 Sportler aus 14 Ländern geben in neun Sportarten und 43 Wettbewerben den Startschuss zu den Olympischen Spielen der Neuzeit - 1 503 Jahre, nachdem Kaiser Theodosius die antiken Spiele im Jahre 303 nach Christus verboten hatte, weil sie zu einem kommerziellen Spektakel für Berufssportler verkommen waren. Der amerikanische Dreispringer James Conolly wird erster Olympiasieger und damit Nachfolger des antiken Premierensiegers Koroibas (776 v.Chr.). Erfolgreichster unter den nur männlichen Teilnehmern aber ist mit vier ersten Plätzen und einem dritten Rang im Turnen und Ringen der Berliner Goldschmied Carl Schuhmann. Die Sieger erhalten einen Ölzweig und eine Silber-, die Zweiten eine Kupfermedaille. Die Dritten gehen leer aus.
II. 1900 Paris: «Paris wird schöner und besser», versprach Pierre de Coubertin, der das Internationale Olympische Komitee (IOC) 1894 in der Pariser Sorbonne gegründet hatte. Es wird ein Debakel, weil die Spiele nur Teil der Weltausstellung sind und über 162 Tage gehen. Erstmals sind Frauen dabei, aber die Amerikanerin Margaret Abbott soll wegen der chaotischen Organisation bis zu ihrem Tod 1955 nicht erfahren haben, dass sie ein olympisches Golf-Turnier gewonnen hatte. Ray Ewry (USA) gewinnt Weit-, Hoch- und Dreisprung aus dem Stand - bis 1908 fügt das Springwunder weitere sieben Erfolge hinzu, zählt man die zwei Siege bei der inoffiziellen Zwischen-Olympiade 1906 in Athen mit.
III. 1904 St. Louis: Tabak-Weitspucken, Tonnenspringen, Stockfechten - St. Louis wird zur «Western-Olympiade». Ebenfalls Teil einer Weltausstellung und noch chaotischer als Paris, bringt die Mississippi-Metropole die junge olympische Pflanze in Verruf. Geblieben ist vor allem, dass erstmals Medaillen in Gold, Silber und Bronze vergeben werden.
IV. 1908 London: In das neue Olympiastadion «White City» mit integrierter Aschenbahn, Radrennbahn, Fußball-Feld und Schwimmbecken marschieren erstmals die teilnehmenden Nationen ein, deren Fahnen als Novum im Stadion wehen. Pizzabäcker Dorando Pietri wird zum Symbol für Marathon-Dramen: Er taumelt auf der Zielgeraden und wird disqualifiziert, weil ihm Sherlock Holmes-Autor Sir Arthur Doyle über die Ziellinie hilft. Der Grund für den Blackout des Italieners ist nicht Erschöpfung, sondern das Dopingmittel Strychnin.
V. 1912 Stockholm: Erstmals sind Athleten aus allen fünf Kontinenten am Start, das Zielfoto, der Moderne Fünfkampf und die drei Reitdisziplinen Springen, Dressur und Military werden eingeführt. Schwedens König Gustav V. würdigt Fünf- und Zehnkampf-Sieger Jim Thorpe: «Sir, Sie sind der größte Athlet der Welt!» Der Amerikaner irisch-indianischer Abstammung wird 1913 vom IOC wegen einer Hand voll Dollar beim Baseball zum Profi erklärt und erst 29 Jahre nach seinem Tod 1982 rehabilitiert.
VI. 1916 Berlin: Nicht ausgetragen
VII. 1920 Antwerpen: Während Deutschland, Österreich, Ungarn, Bulgarien und die Türkei als Verursacher des 1. Weltkrieges ausgeschlossen sind, läuft Paavo Nurmi mit drei Siegen Finnland auf die Landkarte. Bis 1928 gewinnt er noch weitere sechs Gold- und drei Silbermedaillen. Schwimmerin Ethelda Bleibtreu (USA) ist die erste Dreifach-Olympiasiegerin. Bei der Eröffnungsfeier wird der Olympische Eid eingeführt und erstmals die Olympische Flagge - weißer Untergrund als Symbol des Friedens mit den fünf Ringen in den Farben blau-gelb-schwarz-grün-rot für die fünf Kontinente - gehisst.
VIII. 1924 Paris: 24 Jahre nach der Chaos-Olympiade rehabilitiert sich Paris mit gelungenen Spielen, auch wenn das erste «Olympische Dorf» eher einer Notunterkunft gleicht. Johnny Weissmueller legt mit drei Schwimm- Erfolgen den Grundstein für seine Filmkarriere als «Tarzan». Der Brite Harold Abrahams gewinnt als erster Europäer die 100 m und steht mit seinem schottischen Trainingspartner Eric Liddell, der die 400 m gewinnt, später im Mittelpunkt des Oscar-gekrönten Spielfilms «Chariots of Fire». Von der «Stunde des Siegers» künden erstmals Live-Übertragungen im Rundfunk.
IX. 1928 Amsterdam: Deutschland ist zurück auf der olympischen Bühne und holt durch Lina Radke-Batschauer über 800 m eine der fünf Goldmedaillen, die in der nun endlich auch vertretenen Frauen-Leichtathletik vergeben werden. Amsterdam entzündet erstmals ein Olympisches Feuer und steht für den Anfang der Kommerzialisierung Olympias. Weil sich die niederländische Regierung finanziell nicht im erhofften Maße beteiligt, ist ein pfiffiges Marketing wie der Verkauf der Foto-Rechte an ein Unternehmen nötig. Als erster Sponsor eines Teams (USA) tritt Coca Cola auf.
X. 1932 Los Angeles: Beim «Olympia der Rekorde» (39 Weltrekorde) schafft Eddie Tolan mit seinen Erfolgen über 100 und 200 m, zum ersten Mal mit elektronischer Zeitnahme und Zielkamera festgehalten, den Durchbruch farbiger Athleten bei Olympischen Spielen. Allerdings steht sein amerikanischer Landsmann Leo Sexton als Erster auf dem dreistufigen Siegerpodest, das in Los Angeles Premiere feiert. Das erste richtige, schmucke Olympische Dorf erweist sich für die Deutschen nicht als Stimulanz: Mit nur drei Siegen kehren die 82 Teilnehmer zurück.
XI. 1936 Berlin: Die Nationalsozialisten missbrauchen Olympia zu einer gigantischen Propaganda-Schau, organisieren aber auch ein Fest nie dagewesener Perfektion und sportlichen Glanzes. Jesse Owens, der als Schwarzer überhaupt nicht ins Konzept der rassistischen deutschen Führung passt, wird mit seinen vier Goldmedaillen zur sportlichen Symbolfigur der Nazi-Olympiade. Und das vor laufenden Kameras: Das Fernsehen feiert in Berlin ebenso Premiere wie der olympische Fackellauf. Die Aufrüstung im Dritten Reich wird auch im Sport dokumentiert: Mit 33 Gold-, 26 Silber- und 30 Bronzemedaillen hängen die Deutschen die USA (24/20/12) klar ab.
XII. 1940 Tokio: Nicht ausgetragen
XIII. 1944 London: Nicht ausgetragen
XIV. 1948 London: Die «fliegende Hausfrau» Francina «Fanny» Blankers-Koen aus den Niederlanden drückt mit vier Sprint-Siegen den zweiten Londoner Spielen ihren Stempel auf. Während Deutschland und Japan als Verursacher des 2. Weltkrieges ausgeschlossen sind, nehmen erstmals kommunistische Länder an Olympischen Spielen teil. Dafür kommt nach 36 Jahren das Aus für die olympischen Kunstwettbewerbe: Coubertins Idee, die besten Leistungen des Sports mit den besten Leistungen der Kunst zu verknüpfen, ist nicht mehr zeitgemäß.
XV. 1952 Helsinki: Paavo Nurmi ist als Schlussläufer des Fackellaufes der umjubelte Held des Eröffnungstages, sein legitimer Nachfolger Emil Zatopek der Herrscher der Wettkampftage: Dreimal Gold für die «Lokomotive aus Prag», dazu der Speerwurf-Sieg seiner Frau Dana - Helsinki ist die «Zatopekiade». Dabei ist Turner Wiktor Tschukarin aus der Sowjetunion, die 40 Jahre nach dem vorrevolutionären Russland erstmals dabei ist und auf Anhieb Zweiter im Medaillenspiegel wird, mit vier Gold- und zwei Silbermedaillen noch erfolgreicher. Die Bundesrepublik Deutschland ist wieder dabei. Am Ende sind 24 Medaillen gewonnen, aber kein Gold.
XVI. 1956 Melbourne (und Stockholm): Nach den Winterspielen Anfang des Jahres in Cortina dAmpezzo ist auch bei den ersten Sommerspielen in der südlichen Hemisphäre eine gesamtdeutsche Mannschaft dabei. Das IOC erkennt zwar das Nationale Olympische Komitee (NOK) der DDR an, gesteht ihm aber kein eigenes Team zu. Die Deutschen holen viermal Gold, so viel wie die Turnerinnen Agnes Keleti (Ungarn) und Larissa Latynina (UdSSR) für sich alleine. Der deutsche Olympia-Held 1956 schreibt seine Geschichte in Stockholm: Springreiter Hans Günter Winkler gewinnt mit der Stute Halla zweimal Gold. Die Reiterwettkämpfe sind wegen der strengen Quarantäne-Vorschriften Australiens in die schwedische Hauptstadt verlegt worden.
XVII. 1960 Rom: Die antike Kulisse ist ein großartiger Schauplatz für die ersten echten Fernsehspiele, für die die Übertragungsrechte noch billig zu haben sind. Die ganze Welt ist live dabei, als der Äthiopier Abebe Bikila barfuß über die Via Appia zum Marathon-Sieg rennt oder Wilfried Dietrich, der «Kran von Schifferstadt», in den Caracalla- Thermen sein Gold erringt. Wilma Rudolph (USA), die «schwarze Gazelle», verzaubert bei drei Sprintsiegen. Armin Hary, der als Erster die 100 m in glatten zehn Sekunden gelaufen war, lässt dem Weltrekord Olympia-Gold folgen. Und im römischen Boxring geht der Stern des «Größten» auf: Cassius Clay, der sich später Muhammad Ali nennt, gewinnt im Halbschwergewicht.
XVIII. 1964 Tokio: Die ersten Spiele in Asien bedeuten für 28 Jahre das Ende der gesamtdeutschen Mannschaften: Das IOC hat beschlossen, künftig zwei deutsche Teams zuzulassen. Ein weiterer politischer Beschluss trifft Südafrika: Seit 1896 immer dabei, wird das Land wegen seiner Rassentrennung (bis 1992) ausgeschlossen. Unvergessen bleibt, wie Willi Holdorf im 1 500-m-Lauf fast bewusstlos ins Ziel taumelt und damit das Gold im Zehnkampf rettet. Für Japan, das der Jugend der Welt architektonisch grandiose Arenen bietet, wirken die Spiele 19 Jahre nach dem verlorenen Krieg wie eine Befreiung - ähnlich wie für Deutschland 1954 der Gewinn der Fußball-Weltmeisterschaft.
XIX. 1968 Mexiko-Stadt: Die Höhenlage von über 2 200 Metern lässt in der Leichtathletik die Weltrekorde in den Schnellkraft-Disziplinen purzeln. Doch selbst der «Sprung ins nächste Jahrhundert», mit dem Bob Beamon (USA) den Weitsprung-Weltrekord um 55 Zentimeter auf 8,90 m verbessert, überlebt das Jahrhundert nicht. Dafür neben dem neu eingeführten Sex- Test für Frauen eine andere Mexiko-Kreation: Der «Flop», mit dem der Amerikaner Dick Fosbury den Hochsprung revolutioniert. Die DDR (9/9/7) mit dem Rücken-schwimmenden Doppelsieger Roland Matthes hängt die Bundesrepublik (5/11/10) beim ersten alleinigen Auftritt ab - was sich bis zur Wiedervereinigung bei gemeinsamen Starts nicht mehr ändern sollte.
XX. 1972 München: «The games must go on», ruft IOC-Präsident Avery Brundage (USA) einer erschütterten Welt bei der eindrucksvollen Trauerfeier für die zwölf Opfer des palästinensischen Terroranschlags auf das israelische Quartier im Olympischen Dorf zu. Doch die heiteren, beschwingten Spiele sind in Blut ertränkt. Dabei hatten die Deutschen einen so sympathischen Kontrast zur Nazi-Show 36 Jahre zuvor gesetzt. Mark Spitz drückt den Spielen, bei denen vier Medaillengewinner wegen Dopings disqualifiziert werden, sportlich seinen Stempel auf: Der Amerikaner fischt siebenmal Gold aus dem Schwimmbecken.
XXI. 1976 Montreal: Die Spiele stehen unter keinem guten Stern. In Kanada gerät Olympia endgültig in den Würgegriff der Politik. Weil das IOC Neuseeland wegen der Rugby-Tour eines Profi-Teams durch das ausgeschlossene Südafrika nicht die Teilnahme verweigert, reisen 28 afrikanische Länder ab. Dazu kommen im Vorfeld Probleme beim Bau der Sportanlagen aus Geldmangel, noch heute müssen Schulden abbezahlt werden. Der Turner Nikolai Andrianow (UdSSR) sowie die Schwimmer Kornelia Ender (DDR) und John Naber (USA) gewinnen vier Goldmedaillen, der Finne Lasse Viren wiederholt über 5 000 und 10 000 m seinen Doppelsieg von München. Der heutige IOC-Vizepräsident Thomas Bach steht in der siegreichen deutschen Florett-Mannschaft.
XXII. 1980 Moskau: Juan Antonio Samaranch, gerade zum neuen IOC-Präsidenten gewählt, tritt ein schweres Erbe an. US-Präsident Jimmy Carter erreicht mit Beteiligung der Bundesrepublik einen westlichen Teilboykott - Briten, Franzosen, Spanier starten - als ohnmächtige Antwort auf die Besetzung Afghanistans durch sowjetische Truppen. So prägt der «Bruderkampf» zwischen der Sowjetunion und der DDR, den die Gastgeber klar gewinnen, den Sport. Dabei wiederholt Waldemar Cierpinski das Kunststück von Abebe Bikila (1960/1964) und gewinnt zum zweiten Mal hintereinander den Marathon.
XXIII. 1984 Los Angeles: Geld und Gold: In Kalifornien erfüllt sich ein amerikanischer Traum. Die ersten frei finanzierten Spiele ergeben einen Überschuss und brechen für die Zukunft alle kommerziellen Dämme. Sportlich genießen die Amerikaner voller Chauvinismus den «Goldrausch» bei 83 Siegen. Ihr größter Athlet ist Carl Lewis, der es Jesse Owens nachmacht und 100 m, 200 m, Sprintstaffel und Weitsprung gewinnt. Die Sportler der Bundesrepublik können von der Boykott-Revanche des Ostblocks nicht im erhofften Maße profitieren: Boykott-Boykotteur Rumänien schnappt Platz zwei weg. Strahlenste Siegerin ist Ulrike Meyfarth, die zwölf Jahre nach München wieder den Hochsprung gewinnt.
XXIV. 1988 Seoul: Ben Johnson ist der erste ganz große Betrüger der olympischen Geschichte. Der Kanadier wird nach dem triumphalen 100-m-Sieg in 9,79 Sekunden des Dopings überführt, Goldmedaille und Weltrekord werden aberkannt. Die DDR verabschiedet sich mit 37 Siegen von Olympia, Schwimmerin Kristin Otto ist mit sechsmal Gold erfolgreichste Teilnehmerin der Spiele. Die Bundesrepublik hält mit Steffi Graf dagegen, die nach dem Grand Slam auch das olympische Tennis-Turnier gewinnt und den «Golden Slam» vollendet. Mit der Teilnahme der Tennis-Profis werden Berufssportler endgültig hoffähig. Dressurreiter Reiner Klimke wird mit seinem sechsten Sieg seit 1964 (plus zweimal Bronze) der erfolgreichste deutsche Olympionike überhaupt.
XXV. 1992 Barcelona: Die vereinte Olympische Familie feiert eine feurige Fiesta, denn die Olympische Bewegung war auch durch Boykotte nicht unterzukriegen. Alle 159 dem IOC angeschlossenen NOKs sind da. Der weißrussische Turner Witali Scherbo holt sechsmal Gold. Das vereinigte Deutschland mit grandiosen Siegern wie Heike Drechsler, Heike Henkel, Birgit Schmidt (später Fischer), Nicole Uphoff, Dieter Baumann oder Thomas Lange muss erkennen, dass die Formel «1+1=2» nicht gilt: Mit 82 werden die 142 Medaillen, die die «doppelten Deutschen» vor vier Jahren gewannen, fast halbiert.
XXVI. 1996 Atlanta: Samaranch verkneift sich großes Lob. «Gut gemacht, Atlanta», ist alles, was der IOC-Präsident für die Amerikaner übrig hat. Großem Sport stehen ausufernder Kommerz, Organisationspannen und ein 17- tägiges Verkehrschaos gegenüber. Carl Lewis verabschiedet sich mit dem vierten Weitsprung-Sieg und seiner neunten Goldmedaille von der olympischen Bühne. Die USA gewinnen das Heimspiel mit 44 Siegen vor Russland (26) und Deutschland (20), das mit den Reitern Isabell Werth und Ulrich Kirchhoff zwei Doppelsieger feiert.
XXVII: 2000 Sydney: Die Australier haben mit den Spielen zur Jahrtausendwende Maßstäbe für ihre Nachfolger gesetzt: Erstklassige Wettkampfstätten, glänzende Organisation, überwältigende Gastfreundschaft. Das deutsche Team war an den Superlativen nicht beteiligt. Mit 13 Goldmedaillen nach der Doping-Disqualifikation des Ringers Alexander Seibold stürzt die bisher dritte Kraft des Weltsports auf Rang fünf ab. Die Amerikanerin Marion Jones ist mit drei Gold- und zwei Bronzemedaillen die große Siegerin und wird nachträglich als eine der größten Betrügerinnen entlarvt. Ihr werden wegen Dopings alle Medaillen aberkannt.
XXVIII: 2004 Athen: Wenig Atmosphäre in hervorragenden Arenen: Die Spiele in Athen haben nur wenige magische Momente. Im Mittelpunkt steht das Duell USA gegen China, das die Amerikaner mit 36 Goldmedaillen nur noch knapp gewinnen (China 32). Das deutsche Team fällt auf den sechsten Rang zurück. Allerdings schiebt sich Birgit Fischer als beste Deutsche mit nun achtmal Gold und viermal Silber auf den fünften Rang der erfolgreichsten Olympioniken überhaupt vor. Der Amerikaner Michael Phelps erweist sich mit sechs Siegen als Goldfisch. Überschattet werden die Spiele von vielen Doping-Fällen. Die Griechen Kenteris und Ekaterina Thanou verweigern Kontrollen und können nicht starten. Fünf Sieger, darunter die deutsche Springreiter-Equipe wegen unerlaubter Mittel bei Ludger Beerbaums Pferd, verlieren ihr Gold wegen Dopings.
XXIX: 2008, Peking: Das Motto der Spiele «Eine Welt, ein Traum» gilt vor allem für einen Athleten. Michael Phelps stößt im Wasserwürfel von Peking in bisher ungeahnte Dimensionen vor. Acht Starts, acht Siege, davon sieben Mal in Weltrekordzeit - mit insgesamt 14 Mal Gold setzt sich der US-Schwimmer an die Spitze der olympischen Bestenliste. Im benachbarten Vogelnest setzt Usain Bolt die Maßstäbe: Der Jamaikaner sprintet zu Gold über 100 Meter, 200 Meter und in der Sprintstaffel - und das jeweils in Weltrekordzeit. Mit 51 Siegen hängt Gastgeber China die USA (36) im Medaillenspiegel erstmals ab. Deutschland feiert Schwimm-Doppelsiegerin Britta Steffen und 16 Mal Gold, was in der Länderwertung wieder Rang fünf bedeutet. In den Stadien herrscht tolle Stimmung, doch die Themen Menschenrechte und Meinungsfreiheit sind ständige Begleiter der Spiele.