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Olympia - Technik Olympia - Technik: Viererbob ist am schnellsten

Von Ralf Jarkowski 16.02.2006, 16:55
Die deutschen Rodler Patric Leitner (r) und Alexander Resch am Mittwoch (15.02.2006) auf der olympischen Bob- und Rodelbahn in Cesana Pariol während des ersten Laufs im Rodelwettbewerb der Doppelsitzer. (Foto: dpa)
Die deutschen Rodler Patric Leitner (r) und Alexander Resch am Mittwoch (15.02.2006) auf der olympischen Bob- und Rodelbahn in Cesana Pariol während des ersten Laufs im Rodelwettbewerb der Doppelsitzer. (Foto: dpa) dpa

Turin/dpa. - DieserRekord wird bei den Olympischen Winterspielen wohl kaum gebrochen,aber über 140 km/h soll's auf der Glatteis-«Autobahn» von Cesanaschon gehen.

Bereits bei den Testwettbewerben wurden die großen Schlitten mit138 km/h gestoppt. Das Training beginnt Anfang nächster Woche, dieMedaillen im Viererbob werden am vorletzten Wettkampftag (25.Februar) vergeben.

Geht's ums olympische Tempo, sind aber auch Ski und Rodel gut: Mit127,34 km/h raste der Amerikaner Bode Miller beim Abfahrtsrennendurch die erste Zeitschranke - schneller war auch Sieger AntoineDeneriaz (Frankreich) nicht. Auch der Rennschlitten trägt seinenNamen zu Recht: Für Tony Benshoof reichte es zwar nicht zu einerMedaille, der Amerikaner wurde aber mit 139,3 km/h «geblitzt» - dieabsolut schnellste Zwischenzeit in allen vier Läufen war derTrostpreis für den Viertplatzierten.

Selbst die Frauen sind (oft) schneller, als die Polizei (manchmal)erlaubt: Abfahrts-Olympiasiegerin Michaela Dorfmeister jubelte nachder 2538 Meter langen Adrenalin-Schussfahrt auf der Piste «FraiteveOlympique» über Gold, schon bei der ersten Zeitkontrolle war sie dieSchnellste: 106,47 km/h wurden als Spitzengeschwindigkeit imProtokoll registriert. Bei Landsfrau Renate Götschl ging's noch einenZahn schneller - aber nur im Training (109,93 km/h).

Mit 95 Stundenkilometern heben die Skispringer von der Großschanzein Pragelato ab - Millisekunden entscheiden dann über Top oder Flop.Auf den Flugschanzen müssen die «Könige der Lüfte» noch mehr Mutbeweisen: Bis zu 105 km/h haben die Springer drauf, wann sie amberühmten Kulm aus der Hocke hochschnellen und Flugpositioneinnehmen. Enorme Fliehkräfte wirken auf die Eisschnellläufer bei den500-Meter-Sprints in den Kurven, die Höchstgeschwindigkeit wird aufden Geraden erreicht: Bei den Männern etwa Tempo 60, bei den Frauenrund 55 km/h.

Tempo ist aber nicht nur Beinarbeit, sondern vor allem Kopfsache.Wie in der Formel 1, wo der «Weltrekord» derzeit bei 370,1 km/hsteht, sind Extremsituationen auch in den Highspeed-Disziplinen aufEis und Schnee beherrschbar. «Das ist kein Problem, wenn der Athletdie Geschwindigkeit als positive, beherrschbare Herausforderung siehtund mit dem Kopf immer einen Wimpernschlag vor dem Körper ist»,erklärte Hans Eberspächer, Deutschlands führender Sportpsychologe vonder Uni Heidelberg. «Problematisch wird's nur, wenn man weit vorausdenkt: Was passiert, wenn...»