Olbrich leistet Riesenpensum
Halle/MZ. - Das Rückrunden-Duell der Unionerinnen mit dem TV Beyeröhde war ein fast detailgetreues Abbild des Hinspiels (29:22 für Union). Mit dem 31:24 (14:13) waren es wieder sieben Tore Unterschied. Und einmal mehr fiel die Entscheidung erst in den letzten zehn Minuten. "In Wuppertal haben wir nach 48 Minuten noch mit zwei Toren hinten gelegen und dann einen Wahnsinns-Endspurt hingelegt. Heute lagen wir zwar nicht zurück, aber unserem Finish war der Gegner erneut nicht gewachsen", so Unions Coach Lothar Klatt, dem die Erleichterung über den Erfolg anzusehen war.
Der TV Beyeröhde hatte die Partie in Halle auf seiner Internetseite als letzte Chance auf einen Play-off-Platz deklariert. Die Vorbereitung waren entsprechend akribisch. Das Team reiste bereits am Sonnabend an und bezog in der Nähe von Leipzig Quartier. Und ohne die lange Anfahrt in den Knochen waren die Spielerinnen um die achtfache Torschützin Arjenne Paap auch sofort hellwach. Union konnte sich zwar auf 10:5 (19.) absetzen. Doch beim 10:10 (24.) war Beyeröhde wieder dran. Und das blieb so bis zum 22:21 (48.). Dass Union bis dahin nicht in Rückstand geraten war, lag an einer starken Torfrau Michaela Schanze und einer seit Wochen in beständig starker Form spielenden Kreisläuferin Maria Olbrich, die mit sieben Treffern beste Werferin der Gastgeberinnen war.
"Sie ist ein Muster an Beständigkeit, eine Fleißbiene, die im Angriff kaum eine Chance auslässt und mittlerweile auch aus der Abwehr nicht mehr wegzudenken ist", lobte Klatt die 23-Jährige. Und just als Olbrich ihr siebtes Tor zum 23:21 markiert hatte, langte auch die bis dato blasse Kati Prosch vier Mal in Folge hin und sorgte mit dem 27:21 (53.) für die Entscheidung.
Zu diesem Zeitpunkt saß Anna Disselhoff schon auf der Tribüne. "Ich werde umgerissen und die pfeifen Übertreten. Bei den Männern würden sich die Schiedsrichter so einen Pfiff gar nicht erlauben", schickte Disselhoff nach dem Abpfiff noch eine Botschaft in Richtung der an diesem Tag schwachen Breitunger Referees Gunnar Beyer und Matthias Düwel.
Union: Schanze, Neyer; Rothe, Prosch 4, Krone 3, Messerschmidt, Woycieszack 6, Walzel 4, Olbrich 7, Lingk 2, F. List, Leitgebova 4 / 4, Disselhoff 1, J. Martin