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Oberliga Oberliga: Nemetscheks Joker stechen

Von Ralf Kandel 27.04.2008, 18:58

Sangerhausen/MZ. - Nach einer furiosen Aufholjagd knüpften sie dem FC Eilenburg ein am Ende zwar glückliches, aber doch nicht unverdientes 2:2-Unentschieden ab.

An einen Punktgewinn war dabei lange Zeit nicht zu denken. Zwar starteten die Sangerhäuser elanvoll, doch dann wurden sie eiskalt erwischt. In der 30. Minute brachte VfB-Abwehrchef Frank Schneider den Eilenburger Linkert im Strafraum zu Fall. Schiedsrichter Kasenow zögerte keine Sekunde und entschied auf Strafstoß. "Den Elfmeter kann man geben", gab Schneider nach dem Spiel den Unparteiischen Recht. Der Eilenburger Matthias Polten vollstreckte souverän. Auch beim 0:2 in der 42. Minute sah Schneider nicht gut aus. Der überragende Gasch umkurvte ihn und passte zur Mitte, wo der mitgelaufene David Bernhardt nur noch einschieben musste. Zur Pause hätten wohl nur die wenigsten der 625 Fans im Friesenstadion noch einen "Pfifferling" auf den VfB gegeben.

Trainer Bernd Nemetschek handelte zur und nach der Halbzeit und wurde endlich einmal belohnt. Seine Joker Fährmann, Schmidt und Quidzinski stachen. Fährmann nahm sofort nach seiner Einwechslung das Zepter in die Hand und sorgte für viel Ideen. Schmidt fiel zunächst nur mit einer gelben Karte auf, und war dann aber plötzlich hellwach. In der 79. Minute schoss er eine lange Eingabe von Ivanow kurz entschlossen ins Eilenburger Gehäuse. Das war die Initialzündung zu einer tollen Schlussphase, die in der Nachspielzeit gekrönt wurde.

Zum letzten Eckball im Spiel kam selbst VfB-Keeper Hartleib in der 5. minute der Nachspielzeit mit nach vorn. Der zunächst abgewehrte Ball sprang ihm vor die Füße und landete dann, erneut irgendwie abgefälscht, bei David Quidzinski. Der legte alle Kraft in den Schuss und überwand Kotzbau im Eilenburger Tor. Der Jubel danach war einfach nur riesig, zumal Schiedsrichter Kasenow das Spiel nicht wieder anpfiff.

Am Ende stand zwar nicht der von allen erhoffte "Dreier" auf der Habenseite, doch ein eminent wichtiger Punkt war der Lohn dafür, dass sich die Sangerhäuser nie aufgaben. "Eigentlich war das Spiel zur Pause doch schon gegessen. Wir haben aber alles versucht, um noch einmal zurück zu kommen. Endlich haben die Einwechselspieler einmal etwas bewirkt. Am Ende war es - dem Spielverlauf nach - für uns ein gefühlter Sieg", so Bernd Nemetschek, geschafft, aber doch glücklich.