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Neues Betriebssystem Neues Betriebssystem: Welche Hardware für Windows Vista?

Von Michael Thieroff 30.08.2006, 09:13

Unterschleißheim/dpa. - Immer wieder wurden neue Termine angekündigt. Eigentlich weiß man derzeit nur mit Sicherheit, dass Vista nicht mehr in diesem Jahr in die Läden kommt. Computernutzer, die sich einen neuen Rechner anschaffen wollen oder müssen, wissen nicht, welche Rechner und Komponenten mit dem neuen System zusammenarbeiten.

Microsoft gibt keine Empfehlung, ob ein neuer Rechner jetzt gekauft oder damit noch abgewartet werden soll. Die Systemvoraussetzungen hat man bereits bekannt gegeben. Für neue Komplettrechner hat Microsoft eine neue Version des Windows Logo Program (WLP) auf den Weg gebracht. Für Endanwender dürften die Kategorien «Capable» und «Premium-Ready» von Belang sein. «Der Rechner muss einen mit mindestens 800 Megahertz getakteten Prozessor, 512 Megabyte Arbeitsspeicher, eine DirectX-9-kompatible Grafikkarte und mindestens 20 Gigabyte Festplattenspeicher aufweisen», nennt Irene Nadler, Pressesprecherin für den Bereich Windows bei Microsoft im bayrischen Unterschleißheim, als Mindestvoraussetzungen für einen Rechner mit Capable-Logo.

Ein Premium-Ready-PC muss mit einem x86- oder x64-Prozessor, der mindestens mit einem Gigahertz getaktet ist, ausgestattet sein. Außerdem muss der Rechner unter anderem über 1 Gigabyte Arbeitsspeicher, eine mindestens 40 Gigabyte große Festplatte und ein Windows-Aero-fähigen Grafikprozessor verfügen. Letzteres bedeutet, dass die Grafikkarte mit mindestens 128 Megabyte Grafikspeicher ausgerüstet sein muss, damit PC-Anwender auch mit der neuen Benutzeroberfläche für Vista - Aero - arbeiten können.

«Einen Vista-capable-PC konnte man bereits vor vier Jahren kaufen», sagt Christof Windeck vom Computermagazin «c't» in Hannover. Das WLP ziele allerdings auf neue Rechner ab. «Wer einen neuen PC, der auch Vista-fähig ist, kaufen möchte, sollte auf ein Logo achten», sagt Christoph Windeck. Ob mit dem PC alle Vista-Funktionen flüssig genutzt werden können, ist - gerade im derzeitigen Beta-Stadium - noch die Frage.

Microsoft selbst verweist auf namhafte Hardware-Hersteller, die bereits fleißig vom WLP Gebrauch machen. So verkauft beispielsweise Dell bereits Hardware mit dem Vista-Logo. Markus Schütz von Dell in Frankfurt sieht keinen Grund, mit der Anschaffung eines Rechners zu warten: «Alle Vista-Logos stellen sicher, dass Vista auf dem jeweiligen Rechner lauffähig sein wird.» Wer auf den vollen Vista-Funktionsumfang wie etwa Aero Wert legt, sollte auf das Premium-Logo achten. Rechner dieser Kategorie seien allerdings wegen der besseren Hardware-Ausstattung etwas teurer.

Gerade im Hinblick auf Aero herrscht Verunsicherung. Hier ist vor allem in Bezug auf neue Grafikkarten vieles vage. «Hardware-Hersteller und Microsoft rücken aus eigenem Interesse die DirectX-9-Kompatibilität in den Vordergrund», sagt Christof Windeck von der «c't». Die sei aber nur erforderlich, wenn der Nutzer auch Aero haben möchte. «Aero ist nicht einmal in allen Vista-Versionen enthalten», sagt Windeck. So fehle die Oberfläche beispielsweise in der «Vista Home Basic»-Version. Ohne Aero laufe Vista aber auch auf Systemen mit einfacheren Grafikchips.

Aero ist vor allem deshalb so aufwendig, weil die neue Oberfläche grafisch anspruchsvoll ist. So lassen sich mit Aero geöffnete Fenster transparent machen. Will man wie gewohnt über die Tastenkombination Alt+Tab zwischen Programmen und Fenstern wechseln, werden statt der Programmsymbole kleine Vorschaubildchen des Fensters gezeigt.

Microsoft und Hardware-Industrie geben zwar grünes Licht für den Rechnerkauf. Wer nicht dringend einen neuen PC braucht, sollte allerdings warten, bis das neue Betriebssystem veröffentlicht ist. Zum einen weiß man dann ganz sicher, wie ressourcen-hungrig das neue System ist, und zum anderen gibt es bis dahin ganz sicher schon wieder bessere und vor allem schnellere Rechner.