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Neue Formen und Materialien: Leichte und wendige Snowboards

Von Carina Frey 02.01.2008, 08:06

München/dpa. - Immer leichter sollen sie sein, wendig und bei hohen Geschwindigkeiten trotzdem ruhig: Bei den Snowboards dieses Winters setzen die Hersteller auf neue Materialien und Formen. Daneben werden die Boards immer stärker auf einzelne Zielgruppen zugeschnitten.

Neben Frauen- und Kindermodellen gibt es immer mehr Snowboards speziell für Mädchen und Jungen. All das soll weniger Flattern, mehr Fahrkomfort und mehr Spaß auf der Piste bringen.

«Ein wichtiges Ziel der Firmen ist, die Boards immer leichter zu machen - und das bei gleich guten Fahreigenschaften», sagt Stefan Knirsch, Referent für den Leistungssport beim Snowboard Verband Deutschland in Planegg bei München. Dabei helfen neue Entwicklungen bei den Materialien - oder neue Kombinationen: Der US-amerikanische Hersteller Burton beispielsweise ersetzt bei einigen seiner Boards den klassischen Holzkern durch Aluminiumgewebe. «Dadurch ist das Board extrem stabil und leicht», sagt Ulrich Köhler von dem Unternehmen in Innsbruck.

Nidecker aus der Schweiz hat gemeinsam mit der Berner Fachhochschule das «Wood Welding» - eine Holz-Schweiß-Technologie -entwickelt. Dabei werden Holzelemente durch Vibration und Wärme verbunden, erklärt Unternehmenssprecher Karsten Reese. Der Zellstoff im Holz löse sich und verbinde die einzelnen Stücke, Bindemittel sei nicht mehr notwendig. Das Ergebnis seien 20 Prozent weniger Gewicht.

Mit dem Begriff «ultraleicht» bewirbt Nitro sein Template-Board. Dank eines neuen Verfahrens, bei dem der Harzanteil im Holz reduziert wird, sei der Holzkern besonders leicht. Carbon und Fiberglass geben dem Board laut Nitro die notwendige Festigkeit. Stefan Knirsch vom Snowboard Verband empfiehlt Käufern einen Holzkern: «In der Vergangenheit hat Holz gegenüber den anderen Materialien immer gesiegt.»

Neben dem Material soll vor allem die Form der Boards den Fahrspaß maximieren. Mit geringerem Kraftaufwand, besserer Dämpfung und direkterer Schwungeinleitung werben die Hersteller. Palmer aus den USA nennt seine Neuheit DPD: Dabei wurde unter anderem die Nose flacher gestaltet. Nach der Schwungeinleitung reduziert sich laut Palmer der Kantendruck zur Spitze hin, die Nose wird weniger in den Schnee gedrückt. Salomon aus Frankreich konzentriert sich dagegen auf die Kanten. Der sogenannte Equalizer-Sidecut ermöglicht nach Angaben des Herstellers eine ausgeglichene Druckverteilung über die gesamte Boardlänge.

Die Whiskey-X-Modelle von Flow verfügen über vier in die obere Schicht integrierte Gabeln aus einer Titanal-Legierung. «Die Kraft ist dann nicht mehr nur dort, wo die Bindung sitzt, sondern wird über das ganze Board verteilt», erklärt Jens Hartmann von dem Unternehmen. Eine leichtere Schwungeinleitung und mehr Kantengriff sollen die Folge sein.

Fast alle Hersteller haben mittlerweile auch spezielle Damenkollektionen im Programm. Diese Boards unterscheiden sich von den Männermodellen nicht nur im Design, sondern auch im Aufbau, sagt Stefan Knirsch. So seien die Frauenmodelle meist schmaler, leichter und weicher. Sogar für Kinder gibt es schon Mädchen- und Jungenboards. Ein Modelltyp verschwindet dagegen zusehends - das Raceboard. «Raceboards sind fast weg», sagt Knirsch. «Heute sind die Freestyleboards so gut, dass sich damit auch auf Pisten carven lässt.»