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Nationalmannschaft Nationalmannschaft: Klinsmanns neues Ziel: Brasilien ärgern

Von Jens Mende 20.08.2004, 17:44
Der Deutsche Kevin Kuranyi jubelt nach seinem Treffer zum 3:1. (Foto: dpa)
Der Deutsche Kevin Kuranyi jubelt nach seinem Treffer zum 3:1. (Foto: dpa) dpa

Berlin/dpa. - Das kann uns dochwieder gelingen», sagte Klinsmann im Interview.

Um sein neu zusammengestelltes Team optimal auf das insgesamt 19.Duell mit dem fünffachen World-Champion vorzubereiten, denktKlinsmann über ein längeres und intensives Trainingslager in Berlinnach. «Die Variante wird derzeit geprüft», bestätigte der DeutscheFußball-Bund (DFB) am Freitag. Ursprünglich war geplant, dass sichdie Mannschaft erst am Sonntag vor der Partie in der Hauptstadtversammelt. Da aber die Bundesliga wegen des internationalenTerminkalenders - es stehen WM-Qualifikationsspiele an - Pause macht,könnte der 40-jährige Bundestrainer die Vorbereitung von drei auffünf oder sogar sechs Tage ausdehnen. «Es ist schwer, in nur dreiTagen die Vorstellungen des neuen Trainers umzusetzen», berichteteKapitän Michael Ballack in Wien von den ersten Erfahrungen.

«Wir werden die Zeit jetzt nutzen, unsere weiteren Pläneabzustimmen und zu konkretisieren», verriet Teammanager OliverBierhoff nach dem 3:1-Sieg gegen Österreich in Wien. Schon am Freitagwar Klinsmann, der zwischenzeitlich wohl seine Familie nachKalifornien begleiten und kurz danach allein zurück kehren wird,wieder in Sachen Nationalmannschaft mit vielen Gesprächenbeschäftigt. Dabei hatte sich beim ersten Spiel in Österreichbesonders die Aufgabenteilung im Trio Klinsmann, Bierhoff und JoachimLöw klar abgezeichnet: Bierhoff hielt sich aus rein sportlichenDingen fast völlig heraus. «Das soll auch so bleiben», betonte derTeammanager. Schwerpunkt der weiteren Abstimmung soll nun auch dieKommunikation nach innen und außen sein.

Ob er auch bei einem intensiven und längeren Trainingslager wievor dem Österreich-Spiel nur mit 16 Feldspielern und drei Torhüternarbeiten will oder sein Aufgebot dann mehr Spieler umfassen soll,ließ Klinsmann noch offen. Nur eins stellte der Neu-Bundestrainerbereits deutlich klar: Auch künftig müssen sich alle seine Spielereinschließlich der Torhüter Oliver Kahn und Jens Lehmann damitabfinden, «was Jogi Löw und ich entscheiden». Zwar hätte auchLehmann, den wie Kahn die Torwart-Rotation in Wien nicht gefallenhatte, das Recht, seine Enttäuschung zu äußern. Aber nur «solange essich im Rahmen hält», betonte Klinsmann, der an den Wechselspielchenim Tor festhalten wird.

Sein Wunschaufgebot für die Brasilien-Partie, das Klinsmannwahrscheinlich am 2. September benennen wird, droht allerdingsbereits zu platzen. Die Pause des Hertha-Kapitäns Arne Friedrich, derwegen einer entzündeten Patellasehne schon Klinsmanns Einstandverpasst hatte, könnte sich bis zu vier Wochen ausdehnen. Auch wielange die Auszeit für Jens Nowotny (Leverkusen) dauern wird, dessenzwei Mal operiertes Knie erneut behandelt werden musste, ist nochungewiss.

Dagegen meldeten sich Vereinskollege Bernd Schneider und MiroslavKlose (Bremen), beide in Wien ebenfalls ausgefallen, schon für dasPokal-Wochenende einsatzbereit. Außerdem ist Christian Wörns(Dortmund) wieder ins Training eingestiegen. Und dann wartet ja nochder Münchner Sebastian Deisler auf sein Comeback im Nationalteam.«Gegen Brasilien können sich alle beweisen», meinte Ballack.