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Nachtschwimmen Nachtschwimmen: Heike Pydde übertrifft die alte Bestmarke des Vorjahres

Von YVETTE MEINHARDT 29.11.2009, 19:06

WEISSENFELS/MZ. - Schon viermal hat sie das Nachtschwimmen gewonnen. Im letzten Jahr fiel ihr Streckenrekord. Mit 26 150 Metern hat sie ihn am Wochenende zurückerobert und damit Rekordinhaberin Anne Pastuschek aus Kulmbach um 500 Meter überboten. Diese war nicht am Start.

"Nach 22 Kilometern haben mir die Helfer am Beckenrand jeden weiteren Kilometer exakt zugerufen, so dass ich genau wusste, wann der Rekord fällt", erzählt die 45-Jährige. Die schlimmsten Stunden erlebte sie zwischen ein und drei Uhr. Doch Helfer am Beckenrand versorgten sie mit reichlich Obst und warmem Tee.

"Früh fühlte ich mich ganz fit. Habe nach dem Wettkampf noch mit die Schwimmhalle aufgeräumt, anschließend mit meinem Mann gefrühstückt und danach nur drei Stunden geschlafen", erzählt Heike Pydde der MZ. Am Sonnabend hatte sie leichten Muskelkater und ging abends früh zu Bett. Morgen trifft man sie wieder in der Weißenfelser Schwimmhalle. "Zweimal in der Woche gehe ich zum Training", verrät die Rekordinhaberin. In den letzten Jahren war sie nicht beim Nachtschwimmen gestartet, sondern wirkte hinter den Kulissen bei den Organisatoren mit.

54 Frauen und 67 Männer starten bei der 18. Auflage des hiesigen Nachtschwimmens. René Bergmann gewinnt bei den Männern mit 25 Kilometern. 130 Teilnehmer kämpfen in den Staffeln um den Pokal. Dabei werden die Weißenfelser Master ihrer Favoritenrolle gerecht und gewinnen erwartungsgemäß.

Mit gerade zwei Monaten ist Colin Pflugmacher der Jüngste in der Halle. Er schaut seinem Bruder Thore zu. "Seit ich fünf Jahre alt bin, gehöre ich zum Schwimmverein", erzählt der Siebenjährige und schafft stolze 750 Meter in der Familienwertung. "Ich bin das erste Mal seit drei Jahren beim Nachtschwimmen dabei", sagt Vater Henrik. Er steuerte 1 100 Meter bei. Und Mutter Susanne Pflugmacher entschließt sich, dem Weißenfelser Schwimmverein beizutreten.

"Das Nachtschwimmen ist ein Höhepunkt, der seinesgleichen sucht", lobt Hans Tröscher die Veranstaltung. Er kam mit 14 Startern im Alter von zwölf bis 54 Jahren aus Kornwestheim. "Eine Städtepartnerschaft lebt von den Vereinen", sagt der Leiter der Abteilung Schwimmen in Kornwestheim. So freue man sich immer wieder, an der Saale Gast zu sein und 2010 auf eine 20-jährige Partnerschaft zurückzublicken. Dann kommen die Weißenfelser nach Schwaben, wird auf der Alm gewandert und in einer Hütte übernachtet.

Neben ihm hat Dieter Gorzki Platz genommen. Die beiden kennen sich seit vielen Jahren. Der Chef des Weißenfelser frischli-Werkes ist Ehrenmitglied bei den Schwimmern in Kornwestheim. "Natürlich habe ich auch ein paar Bahnen geschwommen. Aber das Wasser in der Halle ist mir zu warm. Ich liebe mehr das Eisbaden", verrät Gorzki. Mit 1 150 Metern schafft er es in seiner Altersklasse auf Platz 3. Gegen 1 Uhr verlassen die Kornwestheimer die Halle. Sie wollen die Zeit nutzen und sich die Gegend anschauen.

Für Schwimmchef Hartmut Krämer ist es ein Wochenende mit wenig Schlaf. "Ich freue mich, dass so viele Starter aus unserem Verein erfolgreich waren", zieht Krämer Bilanz. Vor allem möchte er all den Helfern danken. Das fängt bei jenen an, die am Rande standen und die Bahnen zählten, reicht über Vereinsmitglieder, die die Gäste aus Kornwestheim betreuten, bis zu den Sponsoren. So stiftete die Wohnungsbaugenossenschaft viele Pokale und Ehrenpreise.