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Nach Restaurierung: "Peking" kehrt nach Hamburg zurück

06.09.2020, 08:17
Der Rahsegler „Peking” liegt am Pier der Peters-Werft. Foto: Carsten Rehder/dpa/Archivbild
Der Rahsegler „Peking” liegt am Pier der Peters-Werft. Foto: Carsten Rehder/dpa/Archivbild dpa

Hamburg/Wewelsfleth - Zahlreichen Stürmen hat sie getrotzt, nun kehrt sie wieder heim: Nach 88 Jahren läuft die Viermastbark „Peking” am Montag wieder in ihren Hamburger Heimathafen ein. Dort war das Schiff 1911 auf der Werft Blohm + Voss für die Reederei F. Laeisz gebaut worden - als einer der legendären Flying P-Liner. Drei Jahre lang wurde das zuletzt völlig marode Segelschiff auf der Peters Werft in Wewelsfleth aufwendig restauriert und instandgesetzt. Dafür wurde das Segelschiff im Sommer 2017 Huckepack auf einem so genannten Dockschiff vom Museumshafen in New York über den Atlantik geschleppt.

Eigentlich sollte der „Hamborger Veermaster” mit einem großen Fest im Hamburger Hafen begrüßt werden. Doch die Corona-Auflagen machten einen Strich durch die Rechnung. Die Stiftung Historische Museen Hamburg empfiehlt daher gleich mehrere Aussichtspunkte, von denen aus der Schleppverband der „Peking” auf dem Weg in den Hafen betrachtet werden kann. Start ist frühmorgens auf der Peters Werft in Wewelsfleth, voraussichtlich am späten Nachmittag (17 Uhr) wird die „Peking” in Blankenese das Hamburger Stadtgebiet erreichen. Gegen 18 Uhr wird das Schiff vor der Elbphilharmonie gedreht, um gegen 19 Uhr am vorläufigen Liegeplatz im Hamburger Hansahafen festzumachen.

Die „Peking” gehört zu den letzten großen Frachtseglern, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts wegen ihrer Geschwindigkeit und Sicherheit gegen Dampf- und Motorschiffe antreten konnten. Bei ihrem Stapellauf 1911 galt sie mit 115 Metern Länge als größtes Segelschiff der Welt. Bis 1932 brachte sie unter anderem Salpeter von Chile nach Europa. In Folge der Weltwirtschaftskrise wurde die „Peking” 1932 nach England verkauft und dort zu einem Internatsschiff umgebaut. Mehr als 40 Jahre lang konnte das Segelschiff schließlich im South Street Seaport Museum in New York besichtigt werden.

Der Rückholung und Restaurierung war ein jahrelanger unermüdlicher Einsatz der Stiftung Hamburg Maritim und der „Freunde der Peking” vorausgegangen. Möglich wurde dies durch die Förderung des Bundes in Höhe von 38,5 Millionen Euro. Das Segelschiff soll das neue Wahrzeichen des deutschen Hafenmuseums werden, das bis 2023 in der Hansestadt entsteht. Bis zum Sommer 2021 muss das Schiff noch für den Besucherbetrieb eingerichtet werden. Danach kann es auch im Hansahafen besichtigt werden. NDR.de/Hamburg und NDR.de/SH zeigen die Überfahrt der „Peking” ab 5.30 Uhr im Livestream - vom Ablegen an der Peterswerft über die Passage des Stör-Sperrwerks bis Twielenfleth und am Nachmittag weiter nach Hamburg. Auch das Festmachen der Viermastbark im Hansahafen kann man live verfolgen. Das Hamburg Journal und das Schleswig-Holstein Magazin berichten um 18 Uhr direkt aus dem Hansahafen und zeigen ab 19.30 Uhr die Höhepunkte der Ankunft der „Peking”. (dpa/lno)