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Museum Museum: Sehenswerte Sammlungen in Kassel

Von Chris Melzer 18.05.2007, 15:58

Halle/MZ. - Wirklich alles? Kassel ragt unter den deutschen Großstädten mit einer Fülle von Museen hervor. Die meisten sind auch während der dokumenta geöffnet und bieten ein entsprechendes Begleit- oder Kontrastprogramm. Größter Ausstellungsbau der documenta ist eine neue Halle aus Gewächshausteilen in der Karlsaue. Zum Ärger der Denkmalschützer dominiert der Bau, der nach den 100 Tagen komplett wieder abgerissen werden soll, die Orangerie. Innerhalb des barocken Gebäudes zeigen das Astronomisch-Physikalische Kabinett und das Planetarium weiter ihre Schätze. Beeindruckend ist die Uhren-Sammlung, die auch Schaustücke des naturwissenschaftlichen Wissens und technischen Könnens sind. Ein paar Gehminuten weiter liegt das Museum für Sepulkralkultur. Es ist das europaweit einzige Museum um den Totenkult. Die Dauerausstellung präsentiert Exponate aus der Begräbniskultur aus aller Welt. In wechselnden Schauen werden Arbeiten von Künstlern gezeigt, die sich mit Tod, Sterben und letzter Ruhe beschäftigen.

In Kassel entstand vor genau 400 Jahren Deutschlands erstes Theater. Landgraf Moritz der Gelehrte war der improvisierten Bretterbühnen leid und ließ dem Schauspiel ein eigenes Haus bauen. Doch die meiste Zeit war das Ottoneum, benannt nach dem Lieblingssohn des Fürsten, ein Museum und das ist es noch heute. Nur einen Katzensprung entfernt liegt das Hessische Landesmuseum, in dem sich unter anderem das Deutsche Tapetenmuseum befindet - auch das einmalig. 1923 durch die Initiative eines Tapetenfabrikanten gegründet, zeigt es neben der Herstellung und Verwendung der Tapete auch ihre Entwicklung mit einer Vielzahl von Beispielen. Zum Landesmuseum gehört auch die Torwache mit der "Sammlung Angewandte Kunst". Sie gliedert sich in die "SchatzKunst" der Schatz- und Kunstkammern der hessischen Landgrafen und die Angewandte Kunst mit Kunsthandwerk und Design von 1840 an.

Kassel hat noch eine Straßenbahn. Über deren Geschichte informiert das kleine Straßenbahnmuseum. Die heutige Linie 1 fährt nach Wilhelmshöhe, bis zehn Fußminuten vor das gleichnamige Schloss. Das Museum im Schloss gehört zu den Glanzpunkten der Museumslandschaft in Kassel. Die Gemäldegalerie Alte Meister zeigt vom 21. Juni bis 30. September die Ausstellung "Vom Adel der Malerei. Holland um 1700". International so bekannt wie die documenta, zumindest in Ostasien, ist das Brüder-Grimm-Museum. Jacob und Wilhelm wurden zwar in Hanau geboren und starben in Berlin, von Kassel aus sammelten sie aber die berühmten Märchen. Obwohl die Honoratioren der Stadt noch immer um die richtige Vermarktung des Museums streiten, lockt es vor allem aus Japan jedes Jahr tausende interessierte Gäste an.

Tourist-Information im Rathaus Kassel, Tel. 0561 / 70 77 07