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Multimedia auf Moyland: Beuys vom Band und Schaukeln

20.06.2007, 15:04

Bedburg-Hau/dpa. - Ein ungewöhnliches multimediales Projekt präsentiert das Museum Schloss Moyland im niederrheinischen Bedburg-Hau in der Schau «Im Auge des Klangs».

Bis zum 16. September sind 17 Arbeiten von 12 Klang- und Lichtkünstlern, darunter der US-Amerikaner Tony Oursler, zu sehen. Bis auf zwei Arbeiten seien die Werke auf Moyland entstanden, berichtete Museumskuratorin Bettina Paust in Bedburg-Hau. Die «Eingriffe» der Künstler aus den USA, Japan, Frankreich, Spanien und Deutschland zu Joseph Beuys, dem zentralen Künstler des Hauses, seien bewusst zurückhaltend, still und leise. Paust: «Keine der Arbeiten drängt sich mit lautem Paukenschlag auf.»

Um Beuys, der in den 60er Jahren auch mit Fluxus-Aktionen aus Performance, Klang und Text provoziert hat, geht es in der Arbeit von Christina Kubisch. Die in Saarbrücken und Berlin lebende Klangkünstlerin hat seine Werke entfernt und durch Lautsprecher ersetzt. Statt die Bilder von Beuys zu sehen, hört der Besucher nichts als harte Fakten vom Band: Name des Künstlers, Titel der Arbeit, Entstehungsjahr und Technik.

An John Cage, einen bedeutenden Weggefährten von Beuys, erinnert «Gardening with John». Die Installation des US-Amerikaners Alvin Curran aus einem Gartenhaus samt Gerätschaften erweist dem bedeutenden Komponisten der Neuen Musik nicht nur mit collagiertem Tonmaterial seiner Musik Ehre, sondern auch dem Gartenfreund und Pilzkenner: Getrocknete Pilze erinnern an Cages Sammelleidenschaft, die so versiert war, dass der Komponist damit in einer Quizsendung Furore gemacht hat, berichtete Paust.

Mitmachen muss der Besucher bei Erwin Staches «Saitenschaukeln». Nur wer sich auf die durch Klaviersaiten gehaltenen Sitzflächen setzt und an den Saiten zupft oder mit einem Bogen über sie streicht, aktiviert die Töne.

www.moyland.de