Motorsport Motorsport: Tödlicher Unfall überschattet Sachsen-Rallye
Zwickau/dpa. - Bei der zweiten Wertungsprüfung verloren in David Langheinrich und Oliver Bleich zwei junge Privatfahrer ihr Leben, als sie mit ihrem Fahrzeug mit rund 100 Kilometer pro Stunde auf nasser Strecke ausgangs einer Kurve umkippten und mit dem Dach voran in einen Baum rutschten.
«Natürlich wissen wir um die Gefahren unseres Sports. Aber wenn so etwas passiert, kann man es nicht glauben», sagte der geschockte deutsche Meister Matthias Kahle (Köln), der bei der ersten Veranstaltung der neuen Deutschen Rallye-Serie (DRS) auf Skoda nur auf Platz sieben einkam. Das Duo Langheinrich/Bleich war im Feld, vor allem unter den Privatiers sehr beliebt. «Die Mehrzahl dieser Teams hat sofort das Rennen beendet, obwohl in Abstimmung mit den Fahrern und den Angehörigen die Veranstaltung bis zum witterungsbedingten vorzeitigen Abbruch weitergeführt wurde», sagte Johannes Hübner vom veranstaltenden Automobilclub von Deutschland (AvD).
Rallyesport war für die beiden jungen Männer das Leben. Der aus dem vogtländischen Syrau bei Plauen stammende Langheinrich kam 1997 zum Motorsport. Sein jahrelang als Beifahrer im Rallyesport aktiver Vater hatte frühzeitig die Liebe des Filius zur Rallye entfacht. Gleich im ersten Jahr gewann der 27-Jährige die Trabant- Jugendwertung. Der Kfz-Mechaniker, der in seiner Freizeit am liebsten mit dem Mountainbike unterwegs war, stieg nach sporadischen Starts mit einem Trabant 601 vor fünf Jahren auf den Trabant 1.1 um, der am Ende auch sein Schicksal war.
Auch der Berliner Oliver Bleich, der erst kürzlich 28 Jahre alt geworden war, kam über seinen Vater zur Rallye. Dieser nahm den Sohn oft zum Zuschauen mit. Der Fachberater für Kfz-Teile, der oft bei Kollegen als «Schrauber» aushalf, stieg erst 2001 als Co- Pilot bei Marek Zahn ein und erfüllte sich damit einen großen Traum «Ich finde es geil, meinen Fahrer anzuschreien», begründete er einmal scherzhaft seine Entscheidung für den Beifahrersitz. Gemeinsam mit Zahn und Jan Gantikow feierte er mehrfach Klassensiege auf Trabant 601.
Das Ergebnis der 40. AvD-Sachsen-Rallye war am Ende nebensächlich. Die Dänen Kristian Poulsen/Ole Fredriksen gewannen auf Toyota Corolla WRC vor den Oberlungwitzern Ruben Zelter/Petra Zelter (Mitsubishi Lancer Evo) und Erik Wevers/Filip Goddé (Niederlande/Belgien/Toyota Corolla WRC).