Monaco - Der Fluch der Grimaldis
Hamburg/dpa. - Glanz und Glamour, aber auch Schicksalsschläge und Enttäuschungen: Das Fürstenhaus von Monaco steht wie kaum ein anderes europäisches Adelsgeschlecht für die Höhen und Tiefen des Hoflebens.
Es scheint fast, als liege ein Fluch über den Grimaldis. Und tatsächlich: Der Legende nach wurde die Familie vor rund 700 Jahren verflucht. Rainier I., Begründer der Grimaldi-Dynastie, soll - so lautet die Sage - damals eine Flämin geraubt und vergewaltigt haben. Diese verfluchte daraufhin die ganze Adelsfamilie: «Niemals soll ein Grimaldi Glück in der Ehe finden», lautete demnach ihr Racheschwur. Das ZDF geht an diesem Dienstag (20.15 Uhr) in der Dokumentation «Monaco - Der Fluch der Grimaldis» der Frage nach, ob etwas an dieser Legende dran sein könnte.
Die Filmemacherinnen Julia Melchior und Ricarda Schlosshan nehmen sich dafür die aktuelle Herrscherfamilie vor und beginnen bei der Hochzeit von Fürst Rainier III. mit Filmstar Grace Kelly, aus der damit die Fürstin Gracia Patricia wurde. Erst diese Traumhochzeit machte die bis dato eher unscheinbare Mini-Monarchie zu einem «magischen Märchenland», wie der öffentlich-rechtliche Sender meint. Grace Kelly wurde zum Liebling der Boulevardpresse, Monaco zur ersten Adresse für den Jetset.
Nach anfänglichen Problemen und Affären kam mit den drei Kindern Caroline, Albert und Stéphanie offensichtlich das Familienglück - alles schien gut an der Côte d'Azur. Doch das Glück endete jäh im Jahr 1982: Gracia Patricia starb bei einem Autounfall - Fürst Rainier und die Kinder trugen schwer an diesem Verlust.
Nach dem Tod des Vaters im Jahr 2005 übernahm Albert den Fürstenthron, dabei hat er sich Ansehen und Respekt erarbeitet - auch mit ungewöhnlichen Aktionen: 2006 unternahm er eine Expedition zum Nordpol, um auf die Gefahren des Klimawandels aufmerksam zu machen. Schaut man auf Alberts Privatleben, muss man aber unwillkürlich an den «Fluch» denken: Albert hat zwei Kinder mit zwei Frauen, beide unehelich und damit von der Thronfolge ausgeschlossen. Seit einigen Jahren spekulieren die Monegassen nun auf eine Hochzeit Alberts mit der südafrikanischen Schwimmerin Charlene Wittstock, doch bislang gibt es keine ernsten Anzeichen dafür.
Den beiden Grimaldi-Schwestern geht es privat kaum besser: Carolines erste Ehe wurde geschieden, ihr zweiter Ehemann hatte einen tödlichen Unfall und Ehemann Nummer drei, Ernst August Prinz von Hannover, sorgt immer mal wieder für Negativ-Schlagzeilen. Stéphanie probierte sich aus: Popsängerin, Mannequin, Modedesignerin - durchaus erfolgreich. Im Privatleben blieb ihr dieser Erfolg bisher untersagt: Zwei geschiedene Ehen sowie diverse Beziehungen und Affären brachten und bringen sie immer wieder in die Boulevardblätter.
Fluch, Pech oder einfach nur übliche Schattenseiten eines Promi- Lebens? Die 45-minütige Dokumentation versucht, darauf eine Antwort zu geben.