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Mittelalterliches in Mansfeld Mittelalterliches in Mansfeld: Spektakel auf dem Schloss

Von Angelika Watzek 24.06.2001, 16:22

Mansfeld/MZ. - Immerhin fast ein ganzes Jahr lang bereiten die Mansfelder Vereinsmitglieder diesen Höhepunkt vor.

Ideen werden geboren, Pläne entworfen, Verträge geschlossen und vieles andere mehr. Schließlich muss auch die mittelalterliche Kleidung gefertigt werden. Dass sich die Vereinsmitglieder in der ungewöhnlichen Tracht wohlfühlen, war zu sehen. Andrea und Bernd Knorr bewegten sich so selbstverständlich, als trügen sie diese täglich. Und auch Petra Magdowski an der Kasse und allen anderen Mansfelder "Germanen" standen die historischen Gewänder gut. Den Mittelpunkt des diesjährigen Treibens bildete der Streit der gräflichen Brüder Hoyer und Burghart. Letzter hatte das Vermögen Hoyers ,,versoffen", wie sich dieser beschwerte, während er selbst in der Schlacht war. Das wiederum nahm Burghart zum Vorwurf, dass Hoyer dort seine Leibeigenen habe verbluten lassen. Diese Geschichte wurde lautstark in Szene gesetzt. Detlef Adolf, Vorsitzender des gastgebenden Vereins und Jörg Machlitt, Vereinsvorsitzender der Ritterschaft der Burg zu Bornstedt, stritten als Grafen von Mansfeld miteinander und ließen gar dänische Söldner anrücken.

Doch nicht nur die immer wieder aufflackernden Kämpfe auf der Schlosswiese zogen die Aufmerksamkeit der Besucher auf sich. Die Mansfelder Vereinsmitglieder und ihre Gäste sorgten überall im Gelände für Kurzweil. Die Wurfmaschine einer Hallenser Gruppe beförderte zum Gaudi der Kinder mit Wasser gefüllte Luftballons in den Schlosshof, die Freien Kanoniere anno 1618 aus Seesen um ihren Hauptmann Rudi Groß machten mit Kanonenknall immer wieder auf sich aufmerksam, ebenso die Händler und Handwerksleute - ob die Mansfelder Gabi Vogel und Elke Kludaß mit ihren Imbiss- und Bratständen und Andreas Kühn mit keltischen und germanischen Schmuckstücken. Auch ein Schmied aus Böhmen bot seine Erzeugnisse an. Adolf zeigte sich von der Resonanz sehr angetan. Über 100 Akteure und der große Zuschauerzuspruch bestärkten die Gastgeber in ihrem Ziel, in Mansfeld einmal das größte Mittelalterfest Mitteldeutschlands zu etablieren.