Mitgas-Handball-Meeting Mitgas-Handball-Meeting: Realismus vor Gipfeltreffen
Sandersdorf/MZ. - Über die Chancen seiner Mannschaft und wie das Turnier in die Vorbereitungszeit passt, informierten sich die Mitteldeutsche Zeitung bei Trainer Uwe Jungandreas.
Die Concordia überwintert auf dem letzten Platz. Wenn Sie die bisherigen Spiele resümieren sollten, was wären für Sie Dinge, die positiv aufgefallen sind?
Jungandreas: Damit musste man rechnen. Von unserer Besetzung her und den Umfeldbedingungen konnte man nicht viel mehr erwarten. Unterm Strich muss man sagen, dass wir mit drei Punkten Letzter sind. Dennoch bin ich insgesamt damit zufrieden, mit der Art und Weise, wie die Mannschaft mit der Situation umgeht. Zumindest steckt keiner den Kopf in den Sand oder hisst die weiße Flagge.
Alle Teams stecken in der Vorbereitung auf die zweite Halbserie der Saison. Was haben Sie sich für die Rückrunde vorgenommen?
Jungandreas: Wir haben fünf Punkte Rückstand auf einen Relegationsplatz. Wenn man am Tabellenende liegt, ist es äußerst schwer, diesen Rückstand noch aufzuholen. Dennoch werden wir uns jetzt nicht aufgeben, weil es aussichtslos scheint. Wir haben uns kurzfristigere und vor allem greifbarere Ziele gesetzt. Das heißt, wir wollen unsere Heimspiele gegen die schlagbaren Mannschaften gewinnen und möglichst nicht Letzter werden. Allerdings muss man auch realistisch sein. Im Moment ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Concordia absteigen muss, größer, als die Chance, die Klasse doch noch zu halten.
Auch wenn es, wie Sie selbst sagen, kleine Ziele sind, was muss sich ändern, um diese auch erreichen zu können?
Jungandreas: Es gibt Dinge, das habe ich mit der Mannschaft besprochen, die sind nicht zu ändern. So werden wir den Druck aus dem Rückraum nicht erhöhen können, weil uns auf diesen Positionen das Personal fehlt. Es gibt aber andere Punkte, an denen wir arbeiten. Ganz klar können wir an unserem Abwehrverhalten feilen und die Chancenverwertung verbessern.
Trotz des kleinen Etats der Concordia, spielen auch personelle Veränderungen eine Rolle?
Jungandreas: Seit dem ersten Januar haben wir mit Matthias Härzschel einen neuen Geschäftsführer und Peter Rost unterstützt uns als neuer sportlicher Berater. Gemeinsam haben wir uns entschieden, uns nur dann personell zu verstärken, wenn es eine Lösung gibt, die für den Verein auch über die Saison hinaus tragbar ist. Wir wollen und werden keinen Spieler verpflichten, der fünf Monate nach Delitzsch kommt, aber den Abstieg auch nicht verhindern kann und am Ende finanziell kräftig zulangt.
Am Mitgas-Meeting nehmen Topteams aus Deutschland beziehungsweise Europa teil. Welchen Stellenwert hat ein solches Turnier im Hinblick auf die Aufgaben in der Rückrunde?
Jungandreas: Zunächst muss man sagen, dass bei Großwallstadt wegen der parallel stattfindenden EM einige Spieler fehlen werden. Dennoch wird der TVG mit einer guten Mannschaft kommen. Bei uns sind Arunas Vaskevicius als auch Andrej Kurchev fraglich, die für Litauen beziehungsweise Weißrussland an der WM-Qualifikation teilnehmen. Beide Spieler werden erst drei Tage vor dem Meeting wieder zur Mannschaft stoßen. Deswegen ist das Turnier in Hinblick auf die Rückrunde besonders wichtig.
Nachdem das Turnier 2005 in Spergau stattfand, zieht das Meeting in diesem Jahr nach Sandersdorf um. Welche Bedeutung spielt bei dem Turnier die Nähe zu den eigenen Fans?
Jungandreas: Sicherlich war ein Grund, sich in diesem Jahr für Sandersdorf zu entscheiden, die Nähe zu Delitzsch. Ich hoffe natürlich, dass uns die Fans der Concordia in der Halle unterstützen werden. Vielleicht gelingt es, gerade wegen der angesprochenen Nähe, ein paar mehr Zuschauer in die Ballsporthalle nach Sandersdorf zu locken.
Der Gegner im ersten Spiel ist der US Créteil. Wie stark schätzen Sie die Franzosen ein?
Jungandreas: Man muss zunächst abwarten, mit welchen Spielern Créteil und auch die anderen Mannschaften anreisen. Ich selbst erhoffe mir, dass wir möglichst schnell zu einer gewissen spielerischen Sicherheit finden und unser Defensivverhalten gegenüber der Hinrunde verbessern können. Darin sehe ich als Trainer momentan die Schwerpunkte.
Was glauben Sie, erwartet den handballbegeisterten Fan am Turnierwochenende?
Jungandreas: Ich erwarte, dass es spannende Spiele und Handball auf spielerisch sehr hohem Niveau geben wird.
Wie stark schätzen Sie die teilnehmenden Mannschaften ein?
Jungandreas: Alle Mannschaften, die auflaufen, besitzen klangvolle Namen. Bei Teams wie Créteil, Frederica und Großwallstadt kann man sich sicher sein, dass immer schlagkräftige Mannschaften auf dem Parkett stehen.
Wie schätzen Sie abschließend die Chancen der Concordia ein, das Handball-Meeting zu gewinnen?
Jungandreas: Das lässt sich so leicht nicht sagen, denn da spielen die anderen Mannschaften und deren Besetzungen schon eine gewichtige Rolle. Bei einem solchen Vorbereitungsturnier steht der Sieg aber auch nicht immer im Vordergrund.