Medienprojekt Klasse 2.0 Medienprojekt Klasse 2.0: Sport-Teil ist Pflicht für Otto-Dorn-Schüler

bernburg - Eben hat der angelieferte Klassensatz der tagesaktuellen MZ noch am Lehrertisch gelegen, schon haben die Schüler der Klasse 9b der Förderschule Otto-Dorn in Bernburg nach wenigen Sekunden raschelnd den Sport-Teil in der Hand. „Den lesen wir am liebsten“, erzählen Celina Stötzer und Leon Birnbaum. Die Rudererin und der Kicker von Schwarz-Geld Bernburg schauen regelmäßig auf die lokalen Sportergebnisse und sind vor allem überglücklich, wenn sie nach guten Ergebnissen selbst mit Namen erwähnt werden.
6.000 Jugendliche im Land nehmen teil
In den kommenden vier Wochen können Celina, Leon und ihre Klassenkameraden sowie die Schüler der Klasse 9c sogar im Deutsch- und Sozialkundeunterricht die Fußball-, Wintersport- oder Tischtennisergebnisse studieren. Und nicht nur das: Auch was die Polizei in Bernburg und Umgebung zu tun hat oder wie die lokalen Karnevalsvereine ihre Saison beenden, können sich die Neuntklässler in aller Ruhe durchlesen. Damit gehören die Schüler zu den insgesamt 6000 Jugendlichen im Süden Sachsen-Anhalts, die sich an dem Medienprojekt „Klasse 2.0“ der Mitteldeutschen Zeitung beteiligen. Sie dürfen nicht nur im Unterricht die Zeitung lesen, sondern erfahren auch, wie die MZ gemacht wird und wie man selbst Texte schreibt.
MZ wird auf dem Tablet gelesen
„Ich erhoffe mir damit, dass die Schüler sich dadurch intensiver mit den Nachrichten beschäftigen“, begründet Deutsch- und Sozialkundelehrerin Dagmar Querfurth, warum sie die Klasse bei dem Projekt angemeldet hat. Beim diesjährigen Projekt ist die Schule damit der Vorreiter im Altkreis Bernburg. Weitere neunte und zehnte Klassen in Bernburg und Nienburg werden in vier Wochen folgen. Zum Teil werden sie sogar mit i-Pads ausgestattet, um die MZ über die App auf dem Tablet zu lesen. Die Geräte sollen die Schüler aber auch im Unterricht dazu nutzen, um Fotos zu schießen, einen Text zu recherchieren oder sogar Comics zu zeichnen. Soweit sind die Schüler der Otto-Dorn-Schule nach dem Start aber noch nicht. Zunächst einmal durften sie einen Blick in die aktuelle Montagsausgabe werfen. Und blieben prompt am großen Bild auf der Wirtschaftsseite hängen. Darauf: eine Reihe Nutella-Gläser. Dass der italienische Unternehmer Michele Ferrero, der auch mit dem Schokoladenaufstrich weltberühmt wurde, im Alter von 89 Jahren verstorben ist, hatten einige der Schüler schon gehört oder im sozialen Netzwerk Facebook gelesen. Dementsprechend gespannt waren sie auch auf den Inhalt des Textes und die Hintergründe, wie Ferrero aus einer Konditorei einen Weltkonzern machte. Wie solche Texte und Fotos im Lokalteil entstehen, werden die Neuntklässler noch in dieser Woche erfahren. Den Besuch in der Bernburger MZ-Lokalredaktion haben sie sich schon im Kalender vorgemerkt. (mz)