Medienprojekt Klasse 2.0 Medienprojekt Klasse 2.0: So schmeckt die Schule

Nienburg - Anfangs war Christa Nagel ja etwas skeptisch. Spinat, Kiwi und Ananas - diese Mischung klingt nicht nur ausgefallen. Zusammengemixt als Smoothie sieht sie auch noch wenig appetitlich aus. Aber Christa Nagel, Lehrerin an der Sekundarschule in Nienburg, probierte das grüne Getränk „tapfer“ und war positiv überrascht. „Das war sehr lecker“, bemerkte sie.
Zubereitet hatten den Smoothie die Neuntklässler. Einen weiteren, bestehend aus Beeren, Marmelade und Milch, hatten sie ebenfalls selbst gemacht.
Sie haben aber auch Obst und Gemüse gewaschen und geschnippelt, Eier gekocht und in Scheiben geschnitten sowie Brote geschmiert und ansehnlich angerichtet sowie Veggie-Burger zubereitet. Allesamt Zutaten für ein gesundes Essen. Und was alles dazu gehört, das wissen die Neuntklässler bestimmt, denn sie haben sich zuletzt ausführlich damit beschäftigt. Und schließlich ein gesundes Frühstück zubereitet, zu dem alle Schüler der Sekundarschule der Happy Children GmbH eingeladen waren.
Beim Medienprojekt „Klasse 2.0“ der Mitteldeutschen Zeitung lernen insgesamt 6000 Schüler aus dem gesamten Verbreitungsgebiet vier Wochen lang die Tageszeitung im Unterricht kennen und schreiben auch selbst Texte.
Damit unterstützt das Projekt den Erwerb von Medienkompetenzen und bietet Informationen zu den Chancen und Risiken der digitalen Welt. Den Lehrern und Schülern stehen dafür umfangreiche Unterrichtsmaterialien zur Verfügung. Einige Klassen erhalten zusätzlich iPads, die im Unterricht genutzt werden. Alle Schüler haben ferner die Möglichkeit, ihre Texte online zu veröffentlichen.
Aus dem Altkreis Bernburg sind die Förderschule „Otto Dorn“ und die Sekundarschule Campus Technicus in Bernburg sowie die Sekundarschule von Happy Children in Nienburg dabei. (sus)
Lange haben die Neuntklässler nach einem Thema gesucht, über das sie im Rahmen des Klasse-Projektes selbst einen Artikel schreiben können. Schließlich habe man sich für „Gesundes Lernen“ entschieden, erzählt Christa Nagel. Die Schüler wurden in drei Arbeitsgruppen - gesundes Frühstück; Welche Rolle spielt Musik?; Welche Rolle spielt Bewegung? - aufgeteilt und haben dazu recherchiert. So haben sich die Schüler im Hauswirtschaftsunterricht darüber informiert, was eigentlich ein gesundes Frühstück beinhaltet. Danach hätten sie die Schulkameraden zu ihrem Essverhalten befragt und beim Frühstück in der Cafeteria in fremde Brotdosen geschaut, erzählt Lisa Baake weiter. Die 15-Jährige selbst nimmt übrigens meist Joghurt und Obst mit in die Schule, erzählt die Latdorferin. Ein belegtes Brot mit Käse, dazu Obst oder Gemüse - so sieht normalerweise das Pausenbrot von ihrer Mitschülerin Lene Kiesewetter aus. Na, und eine kleine Süßigkeit, die dürfe auch nicht fehlen, sagt die 15-Jährige. Ähnlich sieht es bei Christoph Oßwald, ebenfalls 15, aus. Zwei Brote, belegt mit Käse und Salami, dazu Weintrauben und ebenfalls etwas Süßes nimmt der Groß Rosenburger täglich mit in die Schule.
„Die Kleinen haben meist noch eine Brotdose dabei, die Älteren essen nichts oder holen sich etwas, zum Beispiel vom Bäcker“, fasst Lisa Baake das Ergebnis ihrer Befragungen in allen Klassen zusammen. Außerdem würde ab der 8. Klasse bewusster auf die Ernährung geachtet, so ein weiteres Ergebnis der Befragungen.
Diese Erkenntnis wird sicherlich in irgendeiner Form in den Bericht einfließen. Vielleicht auch die Reaktion der anderen Schüler auf das Frühstücksbüfett? Gab es Lob? Gab es Kritik? Die Schüler haben auf jeden Fall eine ganze Menge Stoff für einen Artikel zusammen. „Doch das alles spannend aufzuschreiben, ist noch einmal etwas ganz anderes“, meint Christa Nagel. (mz)