Markus Babbel Markus Babbel: Ärzte machen Ex-Nationalspieler Mut

München/dpa. - Babbel selbst schob die Gedanken an eine erhoffte Rückkehr auf denFußballplatz noch weit von sich. «Das ist das geringste Problem. Daserste Ziel ist es, wieder ganz gesund zu werden», sagte er. Nach demErfolg mit Liverpool im Supercup-Finale gegen den FC Bayern im Augustin Monte Carlo war er zunächst am Pfeiffer'schen Drüsenfiebererkrankt. Die Krankheit war bis zum November geheilt.
«Dann bemerkte ich ein kribbelndes, unangenehmes Gefühl in denZehenspitzen, das nach einer Woche immer schlimmer wurde und sichausbreitete», erzählte Babbel. Darüber hinaus hatte er bald mit einemextremen Kraftverlust zu kämpfen: «Beim Treppensteigen hatte ichgroße Probleme.» Auf Empfehlung seines Mannschaftskollegen DietmarHamann unterzog er sich einer eingehenden Untersuchung in Harlaching.Die seltene Erkrankung verschlimmerte sich jedoch weiter. In dervergangenen Woche war sogar die linke Gesichtshälfte gelähmt. Derzweifache Familienvater konnte das Augenlid nicht mehr schließen.«Zum Glück war die Atemmuskulatur nicht beeinträchtigt», bemerkteHaberl: «Sein Zustand wird sich nicht mehr verschlechtern.»
Von Tag zu Tag gehe es besser, verbreitete Babbel, der mit einerPsychologin zusammen arbeitet, Zuversicht. «Alles, was ich mache, istfürchterlich anstrengend», gab er aber auch zu. Kalt und warm könneer noch nicht unterscheiden. Die Beine seien noch bis zu den Knientaub. «Ich bin natürlich frustriert. Erst das Pfeiffer'scheDrüsenfieber - und dann das», schilderte Babbel. Aber als Fußballerhabe er gelernt, Rückschläge wegzustecken, so der Europameister von1996. Von seinem Verein habe er Rückendeckung erhalten und könne sichmit der Genesung so viel Zeit wie notwendig lassen.
Betroffenheit hat die Erkrankung Babbels auch bei seinenehemaligen Mitspielern vom FC Bayern München ausgelöst. JensJeremies, Michael Tarnat und Mehmet Scholl hätten ihn schon besucht,auch Manager Uli Hoeneß habe versucht, ihn zu erreichen. «Es istschön, wenn man merkt, dass der alte Club auch am Menschen und nichtnur am Fußballer Babbel interessiert ist», freute er sich über soviel Zuspruch. Wie schnell der Heilungsverlauf vorankommt, wissenweder Babbel noch seine Ärzte. Sicher für den Patienten war knappzwei Wochen vor Heiligabend aber eins: «Weihnachten werde ich aufalle Fälle daheim bei meiner Familie feiern.»