1. MZ.de
  2. >
  3. Varia
  4. >
  5. Malaga: Malaga: Das Wunder der Öl-Millionen

Malaga Malaga: Das Wunder der Öl-Millionen

23.08.2011, 17:00
Diese Mannschaft gehört dem Scheich bereits. (FOTO: REUTERS)
Diese Mannschaft gehört dem Scheich bereits. (FOTO: REUTERS) X90073

Hamburg/dapd. - Sie heißen Mansour bin Zayed bin Sultan AlNahyan, Tamim bin Hamad bin Khalifa Al Thani oder Abdullah binNasser bin Abdullah Al Ahmed Al Thani. Ach ja, und das Wort Scheichsollte man noch davor setzen. Sie verfügen über einMilliarden-Vermögen, und so wie sich viele Fans als Amateur-Managerin Internet-Spielen ihre Mannschaften zusammenstellen, machen sie esin der Realität.

Die Scheichs übernehmen klamme Vereine, die kurz vor der Pleitestehen und basteln sich ihre Weltauswahl. Der englischePremier-League-Klub Manchester City ist das Parade-Beispiel - nunpassiert dasselbe auch in Spanien und Frankreich, konkret bei ParisSt.-Germain und dem FC Malaga.

Zwtl: Eine halbe Milliarde Euro für neue ManCity-Spieler

ManCity-Klubbesitzer Scheich Mansour bin Zayed Al Nahyan aus AbuDhabi hat den Verein im September 2008 für rund 200 Millionen Euroübernommen - der Sieg im FA-Cup und Platz drei in der Liga warenjetzt die ersten Erfolge. «Mit dem ersten Titel und der erstmaligenQualifikation zur Champions League haben wir vorige Saison einFundament gelegt, jetzt wollen wir uns ein Haus darauf bauen», sagtKapitän und Ex-HSV-Spieler Vincent Kompany.

Knapp 100 Millionen Euro haben die Citizens diesen Sommer in neueSpieler investiert, davon alleine 45 Millionen in den argentinischenStürmer Sergio Agüero, der von Atletico Madrid kam. Neuester Coup:Die Verpflichtung des Franzosen Samir Nasri vom FC Arsenal, der rund25 Millionen Euro kosten soll. Insgesamt gab der Scheich seit Januar2009 bereits eine halbe Milliarde Euro für neue Spieler aus.

Den bisher zweitteuersten Transfer des Sommers und gleichzeitigden teuersten in der Geschichte Frankreichs tätigte ParisSt.-Germain, dass sich die Dienste des Argentiniers Javier Pastorevon US Palermo sicherte - für 43 Millionen Euro. Die Aktienmehrheitam Hauptstadtklub wurde im Frühjahr von einer Investorengruppe ausKatar unter der Führung von Scheich Tamim bin Hamad Al Thani, demKronprinzen des Emirates, übernommen - für kolportierte 50 MillionenEuro. 86 Millionen Euro wurden diesen Sommer zudem in acht neueSpieler investiert - so viel gab kein anderer Verein der Welt aus.

Zwtl: PSG mit Startproblemen trotz Rekord-Transfer

Das Ziel ist klar definiert: Spätestens ab 2014 soll der Klub,der zuletzt 1994 Meister war, Champions League spielen - dauerhaftversteht sich. Verantwortlich für den Erfolg ist der BrasilianerLeonardo. Der Ex-Profi ist als Sportdirektor und Generalmanagerquasi Alleinherrscher und designierter Nachfolger von TrainerAntoine Kombouare, falls der Klub nicht schnell die Wende schaffensollte. Der Start in die Ligue 1 war mit einer Niederlage, einemUnentschieden und einem Sieg noch sehr durchwachsen.

Wie sich das neu zusammengekaufte Starensemble des FC Malagaschlagen wird, zeigt sich erst ab dem kommenden Wochenende, fallsdie Primera Division dann startet - aufgrund des Spielerstreikswegen fehlender Gehaltszahlungen mindestens eine Woche später alsgeplant. Derartige Probleme sollten sie in Malaga nicht haben:Besitzer Scheich Abdullah Bin Nasser Al Thani, ebenfalls aus Katar,hat den einst insolventen Klub im Mai 2010 für rund 36 MillionenEuro gekauft und machte ihn durch seine Investitionen von einemAbstiegskandidaten zu einem Europapokal-Aspiranten.

Zwtl: Malaga hat eine komplett neue Mannschaft zusammengekauft

Gleich neun Spieler für rund 60 Millionen Euro wurden diesenSommer bisher verpflichtet. Schon im Winter kamen Schnäppchen wieMartin Demichelis vom FC Bayern und Julio Baptista vom AS Rom, dieden Klub zum Klassenerhalt verhalfen - nur drei Punkte Vorsprung aufeinen Abstiegsplatz hatten die Andalusier am Ende.

Diese Zeiten des Zitterns sollen nun vorbei sein. Dabei helfendie Ex-Hamburger Joris Mathijsen und Ruud van Nistelrooy, sowie derFranzose Jeremy Toulalan oder auch die spanischen NationalspielerNacho Monreal, Joaquin und Santi Cazorla, für den alleine 21Millionen Euro an Villarreal überwiesen wurden.

Doch nicht nur auf dem Platz wurde investiert: Fernando Hierro,langjähriger Nationalspieler und Kapitän von Real Madrid, wurde alsGeneralmanager geholt. Trainer Manuel Pellegrini ist optimistisch:«Trotz der vielen Zugänge ist die Mannschaft schnellzusammengewachsen. Wir haben ein ernst zu nehmendes Team, das Wochefür Woche gewinnen und die Ziele erreichen kann, die man von ihmerwartet.» Dank Scheich-Millionen wird die Fußball-Ordnung in Europazumindest mittelfristig durcheinandergewirbelt.