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Loriot Loriot: Zitate des legendären Komikers

06.11.2008, 10:36
Der Komödiant Vicco von Bülow alias Loriot hat immer einen Sinnspruch parat und Aussprüche aus seinen Sketchen sind längst zu geflügelten Worten in der deutschen Umgangssprache geworden. (FOTO: DPA)
Der Komödiant Vicco von Bülow alias Loriot hat immer einen Sinnspruch parat und Aussprüche aus seinen Sketchen sind längst zu geflügelten Worten in der deutschen Umgangssprache geworden. (FOTO: DPA) dpa

Berlin/dpa. - «Die berufliche Frage ist bei mir eigentlich nie ganz gelöstworden.»

Über seine frühen Berufswünsche: «Zunächst wollte ich unbedingt so einen Milchwagen fahren mit zwei Pferden davor. Dann wollte ich Farmer in Afrika werden.»

1931 sah er im zarten Alter von acht Jahren die Kästner-Verfilmung von «Emil und die Detektive» und meinte später dazu bei der Verleihung des Ernst-Lubitsch-Preises 1988 an ihn: «Ich beschloss, mein Leben dem Film zu widmen. Und schon 56 Jahre später war es soweit. Dennoch stimmt es mich nachdenklich, dass Lubitsch in 55 Jahren 65 Filme gedreht hat und ich in 65 Jahren nur einen. Wenn ich in diesem Rhythmus weiterarbeite, dann ist meine Reifezeit als Filmemacher so ungefähr die zweite Hälfte des sechsten Jahrtausends.»

«Ganz nah an der Wirklichkeit und doch einen halben Schrittdaneben sein», beschrieb er einmal seine Kunst. «Es gibt nichtsKomisches, was positiv ist (...) Ich zeige ja allzumenschliche Dinge, die wirklich jedem passieren und einen großen Wiedererkennungswert haben. Darüber hinaus muss man wach bleiben, nichts als selbstverständlich hinnehmen und sich über alles wundern.»

«Warum sind Humoristen, Satiriker, eben dies ganze Volk, warumsind die im Privatleben nicht komischer als andere? Nun, das liegt einfach daran, dass Humorist genauso ein Beruf ist wie zum Beispiel Sänger oder Politiker (...) Die Tätigkeit eines Humoristen ist eine sehr nachdenkliche Arbeit am Schreibtisch, die ungeheure Konzentration verlangt.»

Auf körperliche Betätigung angesprochen meinte der ehemaligeHochleistungssportler: «Ich gehe kaum spazieren, wandere selten und gucke eigentlich nur aus dem Fenster.»

Über das Alter und das Aufhören im Beruf: «Wenn ich alt undklapprig bin und keinen Gedanken mehr im Kopf habe und nicht mehr weiß, wo oben und unten ist, dann höre ich auf.»

«Frauen und Männer passen eigentlich nicht zusammen.» (Einerseiner Lieblingssprüche).

Über den Rang des Humors in Deutschland: «Natürlich haben dieDeutschen genauso viel Humor wie jedes andere Volk auch. Nur ordnen sie das Komische auf ihrer Wertskala ganz woanders ein. Der Komiker ist ganz weit unten. Der Tragöde ist ganz oben.»

«Mir schreiben Leute Briefe mit Erlebnissen, die aus meiner Feder stammen könnten.»

«Komisches herzustellen ist so mühsam, dass keine Heiterkeit fürfröhliche Ferien übrigbleibt.»

«Es ging mir um den Wunsch und die Unfähigkeit der Menschen zukommunizieren.»

«Zahnersatzzusatzversicherung ist der linguistische Höhepunkt der deutschen Verwaltungslust.»

«Bis heute ist die Frage eines leidenschaftlichen Radiohörersnicht endgültig beantwortet worden, warum man die deprimierendenBerichte über das tägliche Weltgeschehen nicht nur hören, sondern auch noch sehen sollte.»

«Auch muss deutlich gesagt werden, dass ein perfekter Werbeblockim Fernsehen seine Wirkung verfehlt, wenn er alle paar Minuten von einem unverständlichen Spielfilmteil unterbrochen wird.»

«Es wird in keinem meiner Filme irgendwo gelacht, nirgendwo.Lachen sollen die Zuschauer.»

«Die Banker. Eher die Spekulanten. Männer, die man zu wenigbeobachtet hat. Es sind Verbrecher in eleganter Maske.»