1. MZ.de
  2. >
  3. Varia
  4. >
  5. Leichtathletik: Leichtathletik: ISTAF ist der Mutmacher für WM-Bewerbung

Leichtathletik Leichtathletik: ISTAF ist der Mutmacher für WM-Bewerbung

Von Peter Juny 13.09.2004, 15:35
Der Jamaicaner Asafa Powell gewinnt am Sonntag (12.09.2004) beim Internationalen Stadionfest in Berlin die 200 m in 20,24 Sekunden vor Frank Fredericks (r) aus Namibia und John Capel (USA). (Foto: dpa)
Der Jamaicaner Asafa Powell gewinnt am Sonntag (12.09.2004) beim Internationalen Stadionfest in Berlin die 200 m in 20,24 Sekunden vor Frank Fredericks (r) aus Namibia und John Capel (USA). (Foto: dpa) dpa

Berlin/dpa. - Berlin sieht sich durch das InternationaleStadionfest (ISTAF) in seiner Bewerbung um die Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2009 bestärkt. «Wenn wir vorher von intaktenChancen gesprochen haben, dann sind sie jetzt noch intakter»,urteilte ISTAF-Geschäftsführer Gerhard Janetzky. Er sprach sogar vomOlympiastadion als dem «neuen Wohnzimmer der deutschenLeichtathletik». Mit dem ISTAF-Rekord von 61 150 Zuschauern wurde dieSehnsucht des Berliner Publikums nach Weltklasse-Leichtathletiknachdrücklich untermauert.

Der deutsche Vizepräsident des Weltverbandes IAAF, Helmut Digel,ist für die Council-Entscheidung am 4. und 5. Dezember in Helsinkizuversichtlich: «Das ISTAF war die beste Werbung. Ich gehe davon aus,dass Berlin den Zuschlag erhält. Wer die Fakten kennt, an Berlin gehtkein Weg vorbei.» Mitbewerber sind Brüssel, Valencia und Split.

Neben der Rekordkulisse stimmte beim Comeback nach zweijährigerPause im sanierten Olympiastadion optimistisch, dass die Athletendurchgängig die tolle Atmosphäre und die blaue Kunststoffbahn lobten.«Die Bahn ist sehr schnell», sagte Jackpot-Knackerin ToniqueWilliams-Darling von den Bahamas nach ihrem Landesrekord in derWeltjahresbestzeit von 49,07 Sekunden, der sie um eine halbe MillionDollar reicher machte. «Ich werde kein Problem haben, das Geldauszugeben», stellte sie danach fest. Ihre Familie will sieunterstützen und sich persönliche Wünsche erfüllen.

«Das Rennen hat die Zeit diktiert, wir haben uns gegenseitigangetrieben. Das war härter und anstrengender als in Athen», erklärtedie 28 Jahre alte Saisonaufsteigerin nach ihrem fünften Sieg überWeltmeisterin Ana Guevara (Mexiko/49,53). Unter Anleitung ihres neuenTrainers Steve Riddick, einem früheren Sprint-Olympiasieger aus denUSA, hat die kräftige Läuferin schnell enorme Fortschritte gemachtund ist in dieser Saison weiter unbesiegt. Eine Zeit mit einer 48 vordem Komma soll es werden, möglichst schon beim Weltfinale amWochenende in Monte Carlo, wo die Sieger 30 000 Dollar erhalten undinsgesamt 2,905 Millionen Dollar Preisgeld ausgeschüttet werden.

Dort will auch der schwedische Dreisprung-Olympiasieger ChristianOlsson noch einmal abkassieren, der sich mit 17,45 m vor Williams-Darling seinen Jackpot-Anteil gesichert hatte. «Ich habe schon fastzu viel an das Geld gedacht, bin aber keine gierige Person und mitder halben Million zufrieden», sagte der Liebhaber schneller Autos.Er beherrscht nach dem Rücktritt von Weltrekordler Jonathan Edwards(Großbritannien) die Leichtigkeit des Fliegens am besten.

Allerdings erhielt seine weiße Weste nach 29 Siegen hintereinanderausgerechnet in seinem «Wohnzimmer» im Stockholmer Olympiastadioneinen Fleck durch eine Niederlage gegen den späteren Olympia-ZweitenMarian Oprea (Rumänien). Danach fand der in Monaco lebende Olssonwieder in die Erfolgsspur zurück und will als dritter Dreispringer inder Welt nach Edwards (18,29) und Kenny Harrison (USA/18,09) die 18-m-Marke knacken. «Davon spreche ich schon zwei Jahre und binmotiviert, dieses Ziel zu erreichen.»