Leichtathletik Leichtathletik: Hitze-Marathon fordert viele Opfer
BARCELONA/MZ/RFR. - Etwa ein Viertel der 67 Läufer gab auf, darunter die beiden Deutschen Tobias Sauter und Martin Beckmann.
Für Beckmann kam nach 19 Kilometern das Ende. Bei Sauter, der für die SG Spergau startet, war bei Kilometer 30 Endstation. Mit ihnen hat der Hallenser Falk Cierpinski gelitten, der den Wettkampf wegen einer Sehnenentzündung am rechten Fuß nicht betreiten konnte und zu Hause vor dem Fernseher verfolgen musste. "Das war brutal", sagte er. "Ich habe zwei Stunden vor dem Start noch mit Tobias Sauter telefoniert. Früh um acht Uhr war es schon heiß in Barcelona. Das verhieß nichts Gutes. Aber Tobias hat sich auf das Rennen gefreut. Er hat dafür viel gearbeitet. Wenn einer wie er aussteigt, dann ging wirklich nichts mehr." An der Verpflegungsstelle am 30. Kilometer nahmen Betreuer den Läufer aus dem Wettkampf. Blass und total erschöpft ließ Sauter das über sich ergehen.
Der zweifache Marathon-Olympiasieger Waldemar Cierpinski hatte das deutsche EM-Team im Juni im Höhentrainingslager in St. Moritz vorbereitet. Der Hallenser, der am Dienstag seinen 60. Geburtstag feiert, meinte: "Tobias Sauter und Martin Beckmann hatten im Training Bestwerte erzielt. Aber es war für sie schwierig, mit der Hitze in Barcelona zurechtzukommen. Die Beine funktionierten zwar, aber der Körper war wie leer."
Umso mehr hat sich Falk Cierpinski über den Schweizer Röthlin gewundert. "Dass er bei dieser Hitze schon zwischen dem 20. und 25. Kilometer mit seinen Tempoeinlagen das Feld zermürben und eine vorzeitige Entscheidung suchen würde, war nicht zu erwarten", meinte der 32-Jährige. "Wer so etwas wagt, muss von sich absolut überzeugt sein."