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Leichtathletik Leichtathletik: Früherer Turnfloh Bensch läuft jetzt anderen davon

Von RONNY BANAS 13.10.2008, 16:17

ZEITZ/MZ. - Hinzu kommen zehn bis 15 Wettkämpfe pro Saison. "Es macht mir Spaß. Sonst würde ich das nicht durchhalten", sagt der 15-Jährige. Pascal ist eine der großen Hoffnungen der Leichtathletikgruppe der SG Chemie Zeitz. Erst kürzlich holte er sich beim Zeitzer Stadtlauf souverän den Sieg über die fünf Kilometer. Doch Erfolge ist er in dieser Saison schon gewohnt. Bei den Landesmeisterschaften der Jugend im Juni sorgte Pascal für eine kleine Sensation. Nachdem er zunächst in der B-Jugend den Titel über 800 Meter einfahren konnte, schaffte er das Kunststück, den Triumph in der A-Jugend zu wiederholen.

"Eine Klasse höher anzutreten und dann zu gewinnen, macht mich besonders stolz", freut er sich. Dass nebenbei mit 1:56:84 Minuten gleich noch eine neue persönliche Bestzeit heraussprang, unterstreicht die Form, in der sich der der Zeitzer im Moment befindet. Belohnung für die gezeigte Leistung war dann die Qualifikation für die Deutschen Jugendmeisterschaften in Berlin. Dass er dort den Endlauf nur knapp und denkbar unglücklich durch einen Beinahe-Sturz verpasst, sei zwar ärgerlich. Gelohnt habe es sich trotzdem. "Allein schon einmal im Olympiastadion starten zu dürfen war die ganze Mühe wert."

Angesichts der Erfolge ist es bemerkenswert, dass Bensch erst vor vier Jahren mit der Leichtathletik begonnen hat. Vorher war es Geräteturnen. "Mit der Zeit wurde ich dafür zu groß. Es ging einfach nicht mehr." Da Pascal aber in jedem Falle weiterhin Sport treiben wollte, versuchte er es mit Leichtathletik. Schnell wurde klar, dass er hier gut aufgehoben ist. Die 800 Meter sind mittlerweile seine Paradedisziplin. "Das ist genau richtig. Mehr muss nicht sein", erklärt er.

Zwar schaffe er auch über 400 Meter die Normen zur Landesmeisterschaft, die doppelte Distanz liege ihm aber deutlich mehr. Pascals Trainer Thomas Jörk sieht es sogar als Vorteil, dass sein Schützling von den Geräteturnern kommt. "Dort werden die koordinativen Fähigkeiten schon früh geschult. Das hilft ungemein beim Laufen." Jörk, der Bensch vom ersten Tag an trainiert, prophezeit der Zeitzer Laufhoffnung auch eine rosige Zukunft. Wenn er so weiter trainiere, könne noch viel für den Jugendlichen drin sein.

Eine Profikarriere kommt für Pascal aber nicht in Frage. "Erst einmal will ich die Schule ordentlich beenden und einen Beruf lernen. Das ist wichtiger.", betont er. Schon einmal sei ihm angeboten worden, auf eine Sportschule zu gehen. Pascal lehnte ab. Zu viel liege ihm an seiner Heimat und seiner Familie.