Leichtathletik Leichtathletik: EM der kurzen Wege
München/dpa. - «Meisterschaften der kurzenWege waren bei der Bewerbung um die EM eines der Argumente fürMünchen», sagt Wilfrid Spronk, Chef der Münchner Olympiaparks undgeschäftsführender Vizepräsident des Organisationskomitees.
Das Wohnviertel Oberwiesenfeld, das 1972 die Olympia-Teilnehmerbewohnten und in dem mittlerweile Studierende der MünchnerHochschulen untergebracht sind, wird wieder zum Athletendorf. 1400Studenten mussten für die Leichtathleten Platz machen und für sechsWochen aus ihren Appartements und Bungalows ausziehen. ZurFreizeitgestaltung der Sportler und Betreuer stellen die Studentenihre Infrastruktur zur Verfügung: Internet-Cafe, Bierstube,Biergarten, Leseraum und Diskothek sollen den Athleten Abwechslungund Entspannung vom Wettkampfstress bieten.
30 Jahre nach den Olympischen Spielen erlebt das vom ArchitektenGünter Benisch entworfene Münchner Olympiastadion wieder einesportliche Großveranstaltung abseits vom Fußball. Noch tragen dieMünchner Bundesliga-Vereine FC Bayern und TSV 1860 ihre Heimspieleunter dem markanten Zeltdach aus. Doch 2005 zieht der Fußball aus.Die beiden Clubs bauen am nördlichen Stadtrand eine moderne Fußball-Arena. Sie waren mit den Rahmenbedingungen der Anlage nicht mehrzufrieden. Außerdem schien das alt-ehrwürdige Olympiastadion nichtgeeignet für eine Bewerbung um die Austragung des Eröffnungsspielsder Fußball-Weltmeisterschaft 2006.
Nun müssen die Olympiapark-Verantwortlichen darüber nachdenken,wie man das Stadion nutzen kann, wenn darin nicht mehr Fußballgespielt wird. «Wir sind momentan dabei, Dinge zu konzipieren»,erklärt Spronk. Auf der einen Seite wolle man das Stadion natürlichweiter als Sportstätte nutzen, müsse auf der anderen Seite aber auchVeranstaltungen wie Open-Air-Konzerte verstärkt in die Nutzung miteinbeziehen. Aber noch sei genug Zeit, um alle Vorschläge zuüberdenken, meint Spronk: «Wir haben jetzt erst 2002, da können wirüber die verschiedenen Ansätze in Ruhe prüfen.» Auch innovativeFreizeitmöglichkeiten und die Öffnung für neue Trends werden inBetracht gezogen. «Der Olympiapark war ja schon immer für Neuesoffen», betont Spronk.