Leichtathletik Leichtathletik: Christel Happ springt mit Stab so hoch wie nie
Halle/MZ/isr. - Die X. Winckelmann-Games der Senioren-Leichtathleten in Stendal begannen mit einem Paukenschlag. Dieser gelang Christel Happ (Quedlinburg / Halle) beim Stabhochsprung. Die 1929 geborene Allrounderin übersprang im ersten Versuch 1,55 Meter. Danach scheiterte sie zweimal an der nächsten Höhe, 1,60 Meter und verzichtete schließlich auf den dritten Versuch. Damit wurde sie Landesmeisterin in der Altersklasse W 50, der ältesten Konkurrenz dieses Wettbewerbes im Stabhochsprung. Dass sie mit 78 Jahren diesen Titel tragen darf, ist ohne Zweifel der mageren Konkurrenz zuzuschreiben. Um die sportliche Leistung besser zu würdigen, reicht ein Blick in die Statistik: Mit 1,55 Meter verbesserte Christel Happ ihre Bestleistung aus dem Vorjahr um fünf Zentimeter sowie den Landesrekord in ihrer Altersklasse, den sie ebenfalls im letzten September aufgestellt hatte. Der DLV listet derzeit im Stabhochsprung bei den Frauen nur bis zur W 60 den Rekord, europaweit wird die Tabelle bis zur W 70 geführt.
Der Leichtathletikverband Sachsen-Anhalt ist nun dabei, die Leistung von Christel Happ als offiziellen Europa-Rekord zu beantragen. Für die Athletin wäre dies die zweite Nennung in der europäischen Liste. Bislang hält sie den Rekord im Hochsprung der W 75 mit einer Höhe von 1,16 Metern.
Ein weiterer Rekord fiel während der Winckelmann-Games durch Friedel Oemus vom Dessauer SV, der den Landesrekord über 10 000 Meter in der M 70 auf 43:31,44 Minuten verbesserte und damit - auch im direkten Wettstreit - den drei Jahre älteren bisherigen Rekordhalter Walter Matthes vom USV Halle bezwang. Oemus ist außerdem 10 000-Meter-Landesbester in der M 50, M 60 und M 65 wie auch Rekordhalter im Halbmarathon der Altersklasse M 60.
Im Wettbewerb über 80 Meter Hürden in der M 70 siegte Hellmuth Klimmer vom USV Halle in der neuen Rekordzeit von 14,75 Sekunden. Der alte Landesrekord war neun Zehntel langsamer, aufgestellt 1996 in Malmö von Hans Hoffmann (LG Altmark). Zum Vergleich: Der deutsche Rekord von Robert Reckwardt aus dem Jahr 1983 liegt bei 14,09 Sekunden.