Leichtathletik Leichtathletik: 2,3 Millionen Doller Preisgeld bei Hallen-WM
Berlin/dpa. - Die 11. Hallen-Weltmeisterschaften in Moskau sindder erste große Zahltag des Jahres in der Leichtathletik. Über 700Athleten aus 140 Ländern kämpfen von Freitag bis Sonntag in 26Wettbewerben um ein Gesamtpreisgeld von rund 2,3 Millionen Dollar.Für den Einzeltitel unter dem Hallen-Dach schüttet der WeltverbandIAAF wieder 40 000 Dollar aus, der Sechste erhält noch 4000. Wereinen Weltrekord aufstellt, kann weitere 50 000 Dollar einstreichen.
Für die 16 deutschen Athleten um Sechs-Meter-Stabhochspringer TimLobinger (Köln), der 2003 in Birmingham Weltmeister wurde, geht es inder russischen Metropole darum, nicht unter zwei Bronzemedaillen wie2001 in Lissabon und 2004 in Budapest abzurutschen, die das bisherschlechteste Abschneiden bedeuten. «Die Medaillenchancen liegenzwischen null und vier, wobei drei Medaillen realistischer und nullmöglich sind», sagte der Leitende DLV-Bundestrainer Jürgen Mallownach den deutschen Titelkämpfen in Karlsruhe und sieht die Situationunverändert. «Die WM ist kein Wunschkonzert. Die Podestplätze werdenhart umkämpft sein, eine Bank für den Titel haben wir nicht», bleibter Realist. Die Deutschen sind nur in elf Wettbewerben dabei.
Die bisherige Saison mit sechs Weltrekorden hat gezeigt, dass dieKonkurrenz ausgesprochen stark ist, auch in den Disziplinen, in denendie Deutschen Plätze auf dem Treppchen erhoffen. Bei den Männernkommen das Stabochsprung-Duo Lobinger (5,82) und Fabian Schulze(Kornwestheim/Ludwigsburg/5,75) sowie der WM-Dritte des Vorjahrs imKugelstoßen, Ralf Bartels (Neubrandenburg), nach seiner Steigerungauf 21,43 Metern dafür in Betracht. Bartels hinter Reese Hoffa(21,65) und Lobinger hinter Jeff Hartwig (beide USA/5,85) rangierenauf Rang zwei der Weltbestenliste.
Bartels ist einer von fünf 21-Meter-Stoßern in diesem Winter. BeimHallen-Europacup in Lievin/ Frankreich wurde er allerdings nurZweiter, weil er zwei Tage nach seinen 21,12 Meter in Chemnitz bei20,59 Meter hängen blieb. «Das ist kein Beinbruch, er wird in sehrguter Verfassung antreten», ist Mallow überzeugt. Auch das Frauen-DuoPetra Lammert (Neubrandenburg) und Nadine Kleinert (Magdeburg), dievor zwei Jahren Dritte war, können um eine Medaille kämpfen. «Es kannaber auch null werden», weiß Mallow angesichts der Konkurrenz.
Eine dominierende Rolle dürften die Gastgeberinnen spielen, aufderen Konto in diesem Winter vier Weltrekorde und weitereKlasseleistungen gingen. In fast allen Disziplinen können dieRussinnen Medaillenansprüche anmelden, 800-Meter-Olympiasieger JuriBorsakowski und die starken Hochspringer sind ebenfalls erste Wahl.Der Auftritt der russischen Stabhochsprung-Überfliegerin JelenaIsinbajewa dürfte zweifellos ein Höhepunkt der drei Wettkampftagewerden. Die erste Fünf-Meter-Springerin schwächelte zuletzt zwei Malbei der Weltrekordhöhe von 4,92 Meter und hat die Gelegenheit, dieseScharte mit ihrem 20. Weltrekord zu tilgen.
«Diese Hallen-WM vor einem großen russischen Publikum istbesonders wichtig für mich. Ich werde versuchen, besonders gut zuspringen», sagte die Athen-Olympiasiegerin. Im Helsinki gewann sie imSommer des Vorjahres mit 5,01 Meter den WM-Titel und war um 160 000Dollar reicher. Dank der Polin Anna Rogowska, die in Lievin 4,80Meter überquerte und erst bei 4,92 passen musste, ist ein weitererSpannungsmoment gegeben.