Landespokal 1. Runde Landespokal 1. Runde: Nur Hausneindorf kommt weiter
Quedlinburg/MZ. - Die Wernigeröder scheinen mit den Linienrichtern gegen den QSV immer einen "zwölften Mann" zu haben. War beim 0:1 im letzten Punktspiel der Ball nie und nimmer im QSV-Tor, so kamen sie am Sonnabend im Pokalspiel erst durch einen völlig unberechtigten Eckball, der zum 0:1 führte (105.), auf die Siegerstraße. Und beinahe hätte Steffen Frye bei tropischen Temperaturen den QSV in die nächste Runde geschossen (88.). Nach einem Alleingang wurde er erst in letzter Sekunde am Torschuss gehindert. Diese prima Leistung der gesamten Mannschaft, mit einem überragenden Alexander Woyde im Tor, hätte man dem QSV gegen den vermeintlichen Staffelfavoriten kaum zugetraut.
Immer wieder rannten sich die Wernigeröder in der QSV-Abwehr fest bzw. der QSV-Keeper hielt einfach alles. Auf der anderen Seite gab es manch gute Chancen für den QSV. Die Schüsse von Stephan Arbeiter, Ronny Borchert, Marcel Könnecke und weitere von Steffen Frye gingen nur haarscharf am Tor von Einheit vorbei. Der lange Schulz im Tor der Harzer wäre hier nie und nimmer herangekommen. Als der gut pfeifende Schiri Ehret aus Schönebeck nach 90 Minuten die Partie erst einmal beendete - für die falsche Eckballentscheidung seines Assistenten konnte er ja nichts -, mussten die Akteure sich bei dieser Gluthitze noch weitere 30 Minuten regelrecht quälen. Der Sonntagsschuss von Sonntag am Sonnabend in der 116. Minute zum 0:2 war zwar herrlich anzusehen, aber nun völlig bedeutungslos. Für die Quedlinburger gilt es, die Punktspiele in gleich guter Qualität zu bestreiten. Wenn die Verletzten bzw. sich im Urlaub befindlichen Thoralf Rademacher, Mario Wedde, Guido Schmidt und Jens Schnabel wieder zur Verfügung stehen, dürfte einschließlich der vielen Nachwuchstalente dem QSV vor den Punktspielen nicht bange zu sein.
Mitersatzgeschwächtem Kaderfuhren die Blau-Weißen zum Harbker SV Turbine, dem Tabellendritten der Landesklasse, Staffel 3. Der gesamte Sturm der Hausneindorfer war nicht vertreten. In der ersten Hälfte dominierten klar die Gastgeber durch ihren Kombinationsfußball. Dann die erste nennenswerte Chance der Blau-Weißen durch Immo Wolf (25.). Im Gegenzug fiel der Führungstreffer für Harbke. Nach einem Konter erzielte Björn Heger das 1:0. Wieder ein Konter - erfolgreicher Torschütze war nun Norman Heger zum 2:0. Mit diesem Doppelschlag schien die Partie fast entschieden. Doch wurde Renè Adelberg im Strafraum zu Fall gebracht (35.). Ingo Immenroth verwandelte den fälligen Elfmeter zum 2:1-Anschlusstreffer. Nach der Pause hatten die Harbker nicht mehr viel zu bieten. Dafür hatte Hausneindorf Chancen. In der 60. Minute lief Renè Adelberg allein auf den gegnerischen Torwart zu, doch dieser holte ihm den Ball noch von den Füßen. Auch zehn Minuten später hatte Adelberg kein Glück. Nach einer schönen Flanke von Christoph Ballhausen schoss er knapp am Tor vorbei. Erst in der 81. Minute konnte er den verdienten Ausgleich erzielen. Das Spiel ging nach regulärer Zeit in die Verlängerung und die Gäste trafen zum 2:3. Nach einem Eckball nahm Andy Ballhausen einen Abpraller aus der gegnerischen Abwehr direkt, der Ball zischte aus gut 20 Metern wie ein Strich an den Innenpfosten und dann ins Tor. In der 98. Minute erhöhte Renè Adelberg dann noch auf 2:4. Die Platzherren schienen aufzugeben. In der 103. Minute kam noch Hoffnung für sie auf. Einen Freistoß von Marcel Glatz konnte Sascha Witte nicht festhalten, so dass Harbke noch einmal der Anschlusstreffer gelang, aber Hausneindorf eine Runde weiter ist.
Chancenlos war Neinstedt (Kreisliga) gegen den Landesligisten aus Ilsenburg nicht, doch der Sieg der Gäste geht vollkommen in Ordnung. Nachwuchstalent Friedrich Reitzig konnte sich früh zwei gute Chancen erarbeiten, ließ diese aber ungenutzt. Nach einem Schnitzer in der Neinstedter Hintermannschaft schalteten die Gäste blitzschnell und erzielten per Kopf die Führung (14.). Danach hätten Gawe und Gabei beinahe den Ausgleich erzielt. Doch inmitten einer Drangperiode der Gastgeber verwandelten die Gäste einen Freistoß direkt in den Winkel (19.).
Mit dem Pausenpfiff setzte sich Reitzig einmal mehr gegen die Ilsenburger Verteidigung durch und wurde vom Keeper gefoult. Gawe schoss den fälligen Elfmeter sicher zum 1:2. Dadurch keimte bei den Gastgebern noch einmal Hoffnung auf. Nach einem erneuten Abstimmungsproblem in der Neinstedter Verteidigung sorgten die Ilsenburger für die Vorentscheidung (62.). Für das Neinstedter Offensivspiel schien das der Knackpunkt gewesen zu sein, denn erst zwei Minuten vor Schluss hatte Gabei nach Pass von Reitzig noch einmal eine gute Chance. Die konditionell klar überlegenen Ilsenburger stießen immer wieder nach vorn. Heiko Meißner im Tor und die gesamte Deckung der Gastgeber hielten dem Druck jedoch stand. Insgesamt verkaufte sich Neinstedt sehr teuer und lässt positiv für die neue Kreisliga-Saison hoffen.