Krieg Krieg: Fußball ist trotz Irak-Krieg starker Vermittler
Berlin/dpa. - Der Berliner Fußball sieht sich nach dem Ausbruch des Irak-Krieges verstärkt als wichtiges Instrument für friedliches Miteinander und gegenseitige Achtung. «Das ist unsere Kernleistung», betonte Frank Schlüter, Sprecher des Berliner Fußball- Verbandes. In der Hauptstadt spielen jede Woche 3220 Vereine und 2700 Mannschaften um Tore und Punkte, dabei vertreten sind Spieler verschiedenster Nationalitäten. «Wir haben alle auf eine friedliche Lösung gehofft. Für uns ist es ganz schwer, jetzt mit diesem Krieg klar zu kommen», sagte Mohamad Iraki vom FC Al Kauthar. Der Palästinenser verwies auch auf eine Reihe von irakischen Bürgern, die als Freunde und Zuschauer den Kreisligisten unterstützen.
«Bei uns spielen Isralis gegen Palästinenser, Türken gegen Griechen. Der Fußball bringt die Leute zusammen», unterstrich Schlüter. Das sei auch beim FC Al Kauthar so, der 1963 in Libanon gegründet und nach der Schwester von Mohamed Iraki benannt wurde. «Wir haben mit Gewalt nichts zu tun», betonte der Vereinsvertreter, der sich gewünscht hätte, dass der Irak-Konflikt ohne Waffen zu lösen gewesen wäre. Erst beim nächsten Spiel am Sonntag werde der Tabellenletzte der Kreisliga C sehen, wie die eigenen Spieler, die unter anderem aus Palästina, der Türkei und dem Libanon stammen - mit der neuen Situation klar kommen, meinte Iraki.