Kraftsport Kraftsport: Kampf um Kilos hinter Gittern
Dessau/Köthen/MZ. - Zweite Auflage
"Das war der zweite Wettkampf, den wir dort ausgetragen haben", so Reisbach. Im Oktober vergangenen Jahres hatte es die Premiere gegeben und die Idee kam auf beiden Seiten so gut an, dass eine Wiederholung nur eine Frage der Zeit war. Die Idee zu diesem ungewöhnlichen Kräftemessen war von Fred Vellguth ausgegangen, der Wurftrainer bei den Leichtathleten des VfL ist und in der Justizvollzugsanstalt eine Arbeitsgemeinschaft Kraftsport leitet. "Fred Vellguth hat uns gefragt, ob wir Interesse an einem Wettkampf hätten und wir haben gleich zugesagt", erinnert sich Reisbach. Der bedauerte, dass andere Mannschaften, die am Wettkampf teilnehmen wollten, dann doch nicht kamen. "Nächstes Mal werde ich andere ansprechen." Im Oktober hatten auch Tangermünder Kraftsportler, immerhin Vertreter der 1. Bundesliga, mitgemacht.
Auch sportlich gesehen war Reisbach, der aus Verletzungsgründen nicht selbst starten konnte, mit dem Auftritt seines Quartetts zufrieden. Markus Riedel (Gewichtsklasse 97 kg) kam im Dreikampf auf 485 Kilo (Kniebeuge 155 kg, Bankdrücken 135 kg, Kreuzheben 195 kg / 298,90 Relativpunkte), Christian Schirrmeister (112 kg) schaffte 395 kg (125 / 110 / 160 / 230,72 RP), Daniel Herrmann (75 kg) brachte 315 Kilo in die Abrechnung (115 / 70 / 130 / 226,82 RP) und Viktor Uldasev in der gleichen Gewichtsklasse 390 kg (135 / 110 / 145 / 266,80 RP).
Lob für Nachwuchs
Damit hatte man im Mannschaftswettkampf zwar gegen die JVA ("Die haben sich seit Oktober erstaunlich verbessert") verloren, aber Steffen Reisbach zollte vor allem den beiden Nachwuchsleuten Schirrmeister und Herrmann großes Lob.
"Die sind ja erst seit einigen Monaten dabei und haben sich dafür hervorragend geschlagen. Darauf lässt sich aufbauen." Zum Beispiel für die Landesliga im Bankdrücken, wo der VfL am 20. Mai gleich mit drei Teams an den Start gehen wird. Und Reisbach hofft, bei einem noch in diesem Jahr anstehenden Turnier in Köthen auch Kraftsportler aus der JVA einladen zu können. "Zwei oder drei, hoffe ich. Mal sehen, was da möglich ist."
