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Kommentar zur Stromtrasse durch Sachsen-Anhalt Kommentar zur Stromtrasse durch Sachsen-Anhalt: Unnötige Kosten

04.11.2014, 21:00
Steffen Höhne ist Redakteur der Mitteldeutschen Zeitung.
Steffen Höhne ist Redakteur der Mitteldeutschen Zeitung. MZ

Wenn der bayerische Löwe in Gestalt von Ministerpräsident Horst Seehofer brüllt, dann beeindruckt das die Bundesregierung. Seehofer lehnt die Stromtrassen ab, die Windstrom von Nord- nach Süddeutschland bringen sollen. Kritik wurde daran geübt, dass nicht nur Wind-, sondern auch Kohlestrom aus Mitteldeutschland nach Bayern fließt.

Nun hat der Netzbetreiber 50 Hertz überarbeitete Pläne vorgelegt und die Leitung von Bad Lauchstädt nach Wolmirstedt bei Magdeburg nordwärts verlängert. Doch nicht nur das. Das gesamte Paket wird aufgeschnürt, die Planungen verschieben sich um Jahre. Seehofers Kalkül könnte sein, dass die Verzögerung und die Diskussionen über den Streckenverlauf das Projekt ganz beerdigen.

In den betroffenen Regionen Sachsen-Anhalts wird es sicher zu Protesten kommen. Zu Recht. Es ist fraglich, ob der Windstromüberschuss im Norden des Landes so groß es, dass er die angestrebte Trassen-Verlängerung rechtfertigt. Diese ist ein tiefer Eingriff in die Landschaft und kostet wohl eine dreistellige Millionensumme. Ohnehin zielt das Konzept der Erneuerbaren auf Dezentralität. Strom sollte dort erzeugt werden, wo er verbraucht wird.Wirtschaft

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