Kleine Reiterinnen, coole Schiffsmodelle
Bräsen/MZ. - "Es ist bekanntlich eine Tradition, dass wir Bräsener immer am letzten Septemberwochenende unser Herbstfest begehen", verriet Harald Schröder.
Der Ortsbürgermeister war an diesem Tag nicht nur in seiner Funktion als Gemeindeoberhaupt vor Ort, sondern auch als musikalischer Akteur. Unter der Leitung von Willi Dreibrodt spielte das Elbestädter Blasorchester auf, und Roßlaus Männerchormitglied Harald Schröder untermalte als Sänger das musikalische Programm. Dieses umfasste altböhmische Musik, bekannte Volksweisen und swingende Beiträge.
Beim "Rennsteiglied" konnte man thematisch gleich den Bogen zu einem der Freizeitaktivitäten auf dem Festplatz spannen. "Silent Corner", die Western-, Reit- und Fahrgemeinschaft aus Trüben, hatte ein Reitpferd zur Verfügung gestellt. "Wenn ich mal groß bin, will ich Reiterin werden", schrie Vanessa (6) aus Weiden lauthals, als sie auf "Naldo", dem Haflingerhengst saß, der von Karolin Rademann geführt wurde. Die 20-jährige ist Pferdewirtin bei der Reitgemeinschaft und kümmert sich in dem Verein verstärkt um die Betreuung der reitenden Kinder.
Für viel Staunen sorgte Bernd Wienhold mit einer Ausstellung seiner selbst gebauten Schiffsmodelle. Der Ragösener, der bereits seit 1974 vom Bastelfieber infiziert ist, stellte seine maßstabsgetreu nachgebildeten Wasserfahrmodelle vor. Bemerkenswert an seiner Arbeit ist, dass er jedes Detail der Schiffe selbständig vorfertigt. "So ein großer Kreuzer nimmt dann schon mal bis zu drei Jahre Produktionszeit in Anspruch", meinte Wienhold über sein Hobby.
Zu sehen waren beispielsweise die Miniaturausgaben des Rheinschleppdampfers "Fritz" oder ein verkleinerter sowjetischer Atlantikdampfer. "Dieses hier ist das Coolste", gab der elfjährige Paul aus Bräsen ein eigenwilliges Fazit über das Heckraddampfer-Modell "Berthold" ab.
Im Laufe des Tages sorgten weitere musikalische Gäste für Unterhaltung. Der Roßlauer Spielmannszug Blau-Weiß präsentierte eine Kostprobe und animierte zum Mitklatschen. Die Instrumentalisten gaben Märsche, Volkstümliches, aber auch moderne Kompositionen wie den 80er-Jahre-Hit "The Final Countdown" zum Besten. Stabführer Markus Pannicke dirigierte seine Musikertruppe souverän. Das Dessauer Blasorchester war ferner ebenfalls für wohlklingende Töne und Liedbeiträge verantwortlich.
Diverse Verkaufsstände umrahmten das Fest. Töpferin Karina Hilbig aus Medewitzerhütten wollte ihre Keramikprodukte an den Besucher bringen. Allerlei Accessoires bot Gisela Bebber an ihrem Floristikstand an. "Der Umsatz spielt am heutigen Tage keine große Rolle. Die wunderbare Atmosphäre ist schon Lohn genug", sagte die Oranienburgerin schmunzelnd.