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Kinostart: 22. November Kinostart: 22. November: «Harry Potter und der Stein der Weisen»

15.11.2001, 11:58
Daniel Radcliffe, der Darsteller des
Daniel Radcliffe, der Darsteller des PA

Hamburg/dpa. - Die Erwartungen sind hoch. So hoch, dass sie sicheigentlich nur durch echte Zauberei erfüllen können. Doch «HarryPotter und der Stein der Weisen» kommt auf der Leinwand ziemlich nahan die Bilder heran, die der Roman in den Köpfen von Millionen Lesernweltweit entstehen ließ. Schon jetzt spekulieren Hollywood-Magazine,ob der Film an den Kassen neue Rekordmarken setzen kann. Mitinsgesamt mehr als 4500 Kopien läuft «Harry Potter» an diesemWochenende in den USA und Großbritannien an. Über 1000 Kopien liegenfür den deutschen Start am 22. November bereit.

Gut und beharrlich beraten von der Autorin Joanne K. Rowling hatder amerikanische Regisseur Chris Columbus mit seinem Team in Englandeine faszinierende und höchst spannende magische Welt für das Kinoerschaffen. Ob das majestätische Internats-Schloss Hogwarts oder diemunter belebte Winkelgasse im geheimen Herzen von London, dasQuidditch-Spiel auf fliegenden Besen oder die spießige FamilieDursley: Charaktere, Kostüme, Architektur und Details sehen so aus,wie sie beschrieben wurden. Innerlich wird mancher Zuschauer vorallem dank der Arbeit des Produktionsdesigners Stuart Craig erfreuteinen Haken an viele Szenen machen und denken: Ja, so soll es sein.Trolle und Geister poltern und wabern über die Leinwand. Und diebritischen Schauspieler Richard Harris, Maggie Smith und Alan Rickmanmachen sich hervorragend im ehrwürdig-skurrilen Lehrerkollegium.

Weitaus schwieriger ist da die Beziehung des Publikums zurKultfigur Harry Potter, der sich mit seinen Freunden Ron (RupertGrint) und Hermine (Emma Watson) in Hogwarts auf die Suche nach dem«Stein der Weisen» macht. Für die deutschen Potterianer, derenVorstellung durch die freche, strubbelige Darstellung desZauberschülers auf den Büchern des Carlsen-Verlags geprägt ist, gibtDaniel Radcliffe vielleicht einen etwas zu braven und schüchternenHarry ab. Dem jungen Londoner ist im nächsten Teil der Verfilmungjedoch noch mehr zuzutrauen.

Für diejenigen, die das Buch nicht gelesen haben sollten, kurz dieStory: Der Waisenjunge Harry Potter wächst ungeliebt und gepiesacktbei Verwandten auf und erfährt bis zu seinem elften Geburtstag nicht,dass er das Kind berühmter Zauberer ist. Erst der massive Einsatz vonBriefeulen und das Auftauchen des Riesen Hagrid enthüllen ihm seineVergangenheit: Der «Unaussprechliche», der teuflisch böse LordVoldemort, hat seine Eltern getötet. Auf der Zauberschule Hogwartsfindet Harry zum ersten Mal in seinem Leben Freunde, Spaß undGeborgenheit - und ein großes Abenteuer: Er muss den «Stein derWeisen», der seinem Besitzer ewiges Leben gibt, vor dem Zugriff vonVoldemort retten.

Viele fantasievolle Details des Romans tauchen nicht im erstenPotter-Film auf. Und das ist gut so: Die Lust am Lesen bleibt durchdas Kinoerlebnis ungetrübt. Chris Columbus («Mrs. Doubtfire») undsein Drehbuchautor haben die Geschichte deutlich gestrafft undtreiben die Handlung mit schnellen Schnitten voran. Dabei ist dasWerk immer noch zweieinhalb Stunden lang geworden und verlangt trotzHochspannung und vieler digitaler Spezialeffekte vor allem demjüngeren Publikum einiges an Sitzfleisch ab. Der Film ist freigegebenab sechs Jahren. Aber angesichts düsterer Gefahren und des wirklichgruseligen Endes brauchen empfindsame Kinder im dunklen Kino aufjeden Fall einen Erwachsenen an ihrer Seite.