Kindercomputer Kindercomputer: Mit Genius, Ultra Slim und Junior Flash fürs Leben lernen
Ravensburg/Filderstadt /gms. - Dabei gehe es nicht darum, das Kinderzimmer zu technisieren, wehrtsich Produktmanager Christian Deutschbein von Ravensburger gegenentsprechende Vorbehalte bei Eltern und Pädagogen. «Computer sindheute aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Daher ist einekindgerechte Heranführung an die komplexe PC-Welt durchaus sinnvoll.» Kindercomputer heben sich vor allem bei der Benutzerführung vonherkömmlichen PCs ab. Lerncomputer sind transportabel wie Laptops undje nach Alter des Kindes mit unterschiedlich anspruchsvollerLernsoftware ausgestattet. Dabei steht der spielerische Aspekt desLernens im Vordergrund. Ausstattungen mit Maus und E-Mail-Programmsowie einfacher Textverarbeitung sollen die Kleinen langsam an denGebrauch eines PCs heranführen. So können zum Beispiel Achtjährige mit dem «Champion PC UltraSlim» von Ravensburger aus 60 Programmen auswählen. DasTextverarbeitungsprogramm ähnelt dem aus dem Hause Microsoft, einEnglisch-Dolmetscher soll bei den Hausaufgaben helfen,Mathematik-Spiele sollen die Lernbereitschaft fördern. Hinzu kommenProgramme für die Fächer Deutsch und Erdkunde sowie eine Datenbankfür das Einspeisen von Adressen. Dabei ist die Menüauswahl der vonWindows sehr ähnlich. Der «9009 CXL» vom Hersteller VTech mit Deutschlandsitz inFilderstadt für Kinder ab neun Jahren hat 142 Lern- undSpielprogramme und sieht durch sein extra flaches Gehäuse den großenBrüdern sehr ähnlich. Weitere Funktionen wie E-Mail-Versand,elektronische Hausaufgabenhilfe sowie eine so genannte Magi Cam, mitder die Kinder digitale Fotos aufnehmen und anschließend am PCbearbeiten können, sollen diesen Laptop besonders vielseitig machen. Dabei werden auch bei Kinder-PCs die jeweils neuenModell-Generationen technisch immer ausgefeilter. «Die Entwicklunggeht zu immer neuen, moderneren Kommunikationsmöglichkeiten», sagtVTech-Pressesprecherin Susanne Donalies. So biete der «NetStar D» ausder Reihe Brainstation schon für Sechsjährige die Möglichkeit, sichDateien aus dem Internet herunterzuladen. Für Professor Hans Brügelmann, Pädagogikwissenschaftler an derUniversität Siegen, ist das kein besonders kindgerechter Einstieg indie Informationsgesellschaft, sondern einfach nur ein neuer Markt.«Kinder brauchen keine gesonderten Geräte. Viel wichtiger ist es, wasEltern gemeinsam mit den Kindern machen, nicht, was sie ihnenhinstellen.» An der Universität Siegen ist Brügelmann unter anderen zuständigfür die Entwicklung und Prüfung didaktischer Lernsoftware fürGrundschulkinder. Seit 1987 erforscht er das Arbeiten von Kinderndieser Altersklasse am PC. Kinder könnten auch am Computer der Elternlernen, mit der für sie neuen Technik umzugehen, lautet sein Fazit. Vor allem aber, so die Mahnung des Pädagogen, sollte ein Computernicht den Babysitter ersetzen. Dann sei es auch nicht mehr sowichtig, wie lange sich ein Kind mit dem PC beschäftige. «Mögen esanfangs noch Stunden sein, das Interesse lässt schon nach einigenTagen nach», weiß Brügelmann aus Erfahrung. Letztlich ist die Entscheidung für die Anschaffung einesspeziellen Kinder-PCs auch eine Frage des Geldes: Die Preise fürKinder-Computer liegen zwischen 100 und 400 Mark, die speziellenLernprogramme kosten noch einmal jeweils zwischen 50 und 80 Mark.