Karlsruhe Karlsruhe: Schupp soll Wende bringen
Karlsruhe/dpa. - Wir streben es an, am Ende der Saison unter den ersten Sechs zustehen», erklärte der neue Trainer des KSC am Donnerstag bei seineroffiziellen Vorstellung. Die Karlsruher waren nach dem Abstieg ausder Bundesliga zuletzt auch eine Etage tiefer bis auf Rang 14durchgereicht worden. Deshalb verpflichteten sie mit Schupp schonfrüh in der Saison einen neuen Trainer. Der 43-Jährige unterschriebbei den Badenern einen Vertrag bis zum 30. Juni 2011.
KSC-Manager Rolf Dohmen bezeichnete Schupp als «einhelligenKandidaten Nummer eins» des Vereins. «Wir haben den Trainer bekommen,den wir gerne haben wollten», sagte er. Die Verpflichtung desehemaligen Bundesliga-Spielers zog sich aber einige Tage hin, weil erbeim österreichischen Meister Red Bull Salzburg noch einen Vertragbis 2011 als Co-Trainer besaß. «Es war nicht einfach, ihn aus diesemVertrag heraus zu holen», erklärte Präsident Hubert Raase. NachAngaben von Rolf Dohmen zahlte der Verein aber keine Ablösesumme fürSchupp. «Es gab am Ende noch ein paar Probleme. Aber die hat eralleine und geradlinig im Sinne des KSC gelöst», sagte der Manager.
Markus Schupp stach bei der Karlsruher Trainersuche andereKandidaten wie Jürgen Kohler oder Mike Büskens aus. ZumAnforderungsprofil des Vereins gehörte die Bereitschaft, mit demvorhandenen Kader und mit jungen Spielern zu arbeiten. Schupperfüllte das von Anfang an und sagte am Donnerstag außerdem: «Mirschwebt vor, ein hohes Tempo zu spielen. Ein höheres Tempo als derGegner.» Sein Vorgänger Edmund Becker war bei den Fans insbesonderewegen seiner vermeintlich zu defensiven Taktik in die Kritik geraten.
Nach eigenen Angaben wollte Schupp «diese Chance nutzen, um nachDeutschland zurückzukehren». Hier hat er bereits Erfahrung alsChefcoach eines Zweitligisten gesammelt. Von 2004 bis Dezember 2006trainierte er Wacker Burghausen. In der Bundesliga spielte erzwischen 1984 und 1997 für den 1. FC Kaiserslautern, Wattenscheid 09,Bayern München, Eintracht Frankfurt und den Hamburger SV. Nach 351Bundesliga-Spielen, in denen er 40 Tore erzielte, wechselte er insAusland zum FC Basel und zu Sturm Graz. In Karlsruhe löst SchuppInterimstrainer Markus Kauczinski ab, der die Mannschaft nach BeckersBeurlaubung am 19. August für zwei Spiele übernommen hatte.
Einen neuen Trainer hat der KSC nun, einen neuen Präsidenten wirder bei der Mitgliederversammlung am 30. September wählen müssen. AmVorabend der Schupp-Verpflichtung hatte Amtsinhaber Hubert Raasemitgeteilt, dass er sich nicht mehr zur Wiederwahl stellen wird.«Meine Mission ist beendet. Jetzt ist es raus, ich werde nicht mehrantreten», sagte Raase. Mit dem Brettener Oberbürgermeister PaulMetzger (CDU), dem ehemaligen Karlsruher Bürgermeister SiegfriedKönig (CDU) und dem Vater des langjährigen Nationaltorhüters OliverKahn, Rolf Kahn, haben bereits drei mögliche Nachfolger ihreKandidatur für das Präsidentenamt angekündigt.