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Kanu Kanu: Zeitzer Sportlerinnen paddeln zu Gold

Von Michael Trummer 25.08.2008, 17:13

Markkleeberg/Zeitz/MZ. - Die Freude war unbändig. Eltern, Freunde und Trainer jubelten am Wochenende an der Wildwasserstrecke. Und Theresa Trummer (15), Katy Wagner (16) und Lisa Fritzsche (16) strahlten über das ganze Gesicht, als sie erschöpft, aber glücklich die Ziellinie überquert hatten. Denn soeben hatten die drei Teenager für den Kanuverein Zeitz die Deutsche Meisterschaft im Mannschaftswettbewerb der Kajak-Juniorinnen gewonnen.

Katy Wagner, die beim KC Schönburg trainiert, Lisa Fritzsche, die seit einem Jahr die Sportschule in Halle besucht, und Theresa Trummer, die in Zeitz bei Enrico Neitz trainiert, ließen den favorisierten Teams aus Augsburg, Leipzig und Rosenheim in der Mannschaftskonkurrenz keine Chance. 13 Sekunden Vorsprung hatte das KV Zeitz-Team nach dem zweiten Lauf im Ziel und somit ihren heißen Wellenritt im Markkleeberger Wildwasserkanal mit dem Titel gekrönt. Dabei geriet der kurz vor der Zieldurchfahrt noch einmal in große Gefahr. Denn auf den letzten Metern der schweren Strecke kenterte Katy Wagner kurz vor Tor 19. Den Fans an der Strecke stockte der Atem. Nur einer blieb relativ ruhig. Trainer Enrico Neitz. Er sagte: "In der Altersklasse ist das Können der Kenterrolle einfach Pflicht." Katy vollzog eine Kenterrolle und setzte danach ihre Fahrt bis ins Ziel unbeeindruckt fort. So sicherte sie den Gesamtsieg der Zeitzerinnen. Besonders glücklich über den Mannschaftssieg schien Kerstin Fritzsche. Die Mutter von Lisa hatte nach dem Titelgewinn Tränen der Freude in den Augen, war ihre Tochter doch als eine der Mitfavoritinnen in der Qualifikation des Einzelwettbewerbs ausgeschieden.

Mit viel Selbstvertrauen waren Theresa Trummer im Einzelwettbewerb der Kajak-Einer der weiblichen Jugend und Katy Wagner im Kajak-Einer der Juniorinnen an den Start gegangen. Auf einem neuen Slalomparcours galt es für sie, die Halbfinalläufe zu überstehen. Nur die besten zehn Sportlerinnen qualifizierten sich fürs Finale. Am Ende war es Katy Wagner, die noch einmal mächtig überraschte. In ihrem ersten Jahr bei den Juniorinnen lag die 16-Jährige nach dem Halbfinale aussichtsreich auf dem dritten Platz. Nach mehreren Torstangenberührungen und kleinen Fahrfehlern im Finale musste sie dann aber doch der Konkurrenz den Vortritt lassen. Als Vierte beendete sie den Wettkampf. Der Sieg ging an die Junioren-Vizeweltmeisterin Steffi Horn aus Hilden.

Theresa Trummer belegte in ihrem Einzelwettbewerb den 15. Platz. Nach dem Erfolg in der Mannschaft hatte sie auf eine Finalteilnahme gehofft. Sichtlich enttäuscht paddelte sie nach ihrer Zieldurchfahrt erst einmal über den Markkleeberger See. Ein neues Kapitel in der sportlichen Laufbahn begann Theresa nach der Siegerehrung. Direkt vom Kanukanal in Markkleeberg aus bezog sie ihr neues Zimmer im Internat der Sportschule Leipzig. Hier wird sie nun lernen und die guten Trainingsbedingungen am Bundesstützpunkt Leipzig nutzen.

Der Zeitzer Max Gerth, der in der diesjährigen Wettkampfsaison für den Merseburger Kanuverein startet, hatte im Rennen der Einer-Canadier der Jugend gute Chancen auf eine Medaille. Als Dritter der Halbfinalläufe wollte er seinen Platz auf dem Treppchen unbedingt sichern. Ein kleiner Fahrfehler bei Tor 20 kostete ihm die erhoffte Medaille. Er verpasste das Tor, kassierte 50 Strafsekunden und wurde am Ende Achter.

Für die Athleten vom Zeitzer Kanuverein hing die Teilnahme an den Meisterschaften an einem seidenen Faden. Denn nur aufgrund jüngster Zahlungen von Sponsoren konnten die Kosten für die Reise der Kanuten zu den Meisterschaften beglichen werden. Aufgrund der Haushaltssituation der Stadt Zeitz (vorläufige Etatführung) hat der Verein in diesem Jahr noch keine Zuwendung von der Stadt erhalten können. Bundesnachwuchstrainer Michael Trummer äußerte nach den Meisterschaften, er hoffe, dieser Erfolg gebe den jungen Kanuten und insbesondere dem Zeitzer Kanuverein weiter Auftrieb.