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Kanu-Weltcup Kanu-Weltcup: WM-Traum für Katrin Borchert ausgeträumt

Von Frank Thomas 18.06.2003, 14:52

Duisburg/dpa. - Der Traum vom Comeback für Deutschland ist für Katrin Borchert geplatzt. Die Australien-Rückkehrerin darf nach ihrem kurzfristigen Wechsel in ihre Heimat nicht bei den Kanu- Weltmeisterschaften starten. Die 34-Jährige, die sich bei den nationalen Qualifikationen einen Platz in der deutschen Nationalmannschaft erkämpfte, ist beim Weltcup in Duisburg an diesem Wochenende auf Grund ungeklärter Formalitäten mit dem australischen und dem internationalen Verband nicht startberechtigt. Damit hat die gebürtige Mecklenburgerin keine Chance mehr, sich für das Weltchampionat im amerikanischen Gainsville vom 11. bis 14. September zu qualifizieren. Für die deutschen WM-Kandidaten wird die Duisburger Regatta mit Teilnehmern aus 42 Nationen indes zu einer echten WM- Generalprobe.

Die siebenmalige Weltmeisterin aus Essen wurde in erster Linie ein Opfer der Verzögerungstaktik der Funktionäre vom Fünften Kontinent. Obwohl sie im April vom Präsidenten des australischen Kanu-Verbandes grünes Licht für eine Rückkehr in ihr Heimatland nach neun Jahren erhalten hatte, stellten sich andere Funktionäre quer und machten die Freigabe für einen Start im deutschen Nationaltrikot von der Zahlung von rund 15 000 australischen Dollar abhängig, die aus Werbeverträgen Katrin Borcherts resultieren sollen.

Der Deutsche Kanu-Verband (DKV) weigerte sich, diese «Art Ablösesumme», wie es DKV-Präsident Ulrich Feldhoff bezeichnete, an die Australier zu zahlen. Beim Wechsel von Borchert 1994 beziehungsweise dem Weggang der Berlinerin Katrin Kieseler nach Australien 2001 hatte es keine derartigen Forderungen von deutscher Seite gegeben.

Obwohl die KG Essen nun in die Bresche sprang und die Zahlung der geforderten Gelder mit Hilfe von Sponsoren in Aussicht stellte und Katrin Borchert am Mittwoch auch ihre Wiedereinbürgerungs-Urkunde in Düsseldorf in Empfang nehmen durfte, war der Start in Duisburg auf Grund der zu knappen Zeitschiene nicht mehr möglich. Eine Freigabe durch die Exekutive des Internationalen Kanu-Verbandes ICF war in so kurzer Zeit nicht praktikabel. Borchert muss nun über die westdeutsche und die deutsche Meisterschaft versuchen, sich fit zu halten, um im nächsten Jahr ihren Olympia-Start realisieren zu können. Vor drei Jahren in Sydney hatte sie Platz drei im Kajak-Einer belegt.