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Kanu Kanu: Ronny Rauhe als Goldhamster

05.09.2004, 15:11

München/Berlin/dpa. - Paddel-Königin Birgit Fischer bleibt unersättlich. Mit vier Siegen in vier Rennen hat die 42-jährige Brandenburgerin bei den 83. deutschen Kanu-Meisterschaften in München ihr Titelkonto auf 37 aufgestockt.

Der erfolgreichste «Goldhamster» der Titelkämpfe aber war Kajak-Olympiasieger Ronald Rauhe aus Potsdam, der nicht weniger als sieben Sieg auf sein Konto brachte. «Jetzt bin ich aber platt, der Akku ist leer», gestand die achtmalige Olympiasiegerin Fischer nach ihrem letzten Auftritt im siegreichen Quartett der Renngemeinschaft Baden-Würtemberg. Neben den drei Vierern über 200, 500 und 1000 m hatte sie über 200 m zuvor auch im Kajak-Einer dominiert und ihre Spitzenstellung als erfolgreichste deutsche Kanutin bei nationalen Titelkämpfen weiter ausgebaut.

Es scheint nicht undenkbar, dass die Super-Kanutin in den kommenden Jahren auch noch den Thron von Andreas Dittmer (Neubrandenburg) ins Wanken bringt. Der mit 46 nationalen Titeln erfolgreichste Athlet bei deutschen Meisterschaften hatte die Meisterschaft wegen des aus seiner Sicht unglücklichen Termins drei Tage nach den Olympia-Finals boykottiert. Auf die Starts im Einer über 500 und 1000 m verzichtete Birgit Fischer aber und ließ auch die nichtolympische Langstecken-Entscheidung weg. «Ich will bloß noch nach Hause», verkündete sie.

Damit war über 500 m der Weg frei für die Olympia-Vierte Katrin Wagner, die sich kurz darauf auch im Zweier mit Manuela Mucke den Zweier-Titel holte und ihr Titelkonto auf glatte 30 schraubte. Auch die 35-jährige Australien-Rückkehrerin Katrin Borchert (Essen) nutzte die Gunst der Stunde und sicherte sich zum voraussichtlichen Abschluss ihrer Karriere im Einer über 1000 und 6000 m sowie im Zweier über 1000 m mit Miriam Frenken (Düsseldorf) drei Titel.

Kajak-Chef auf dem Wasser war aber Ronald Rauhe, der im Einer über 200 und 500 m seine Titel-Serien verlängerte und zudem im Zweier mit seinem Partner Tim Wieskötter den Hattrick über 200, 500 und 1000 m vollendete. Die glanzvolle Meisterschafts-Bilanz des 22-jährigen Neu- Potsdamers rundeten die Siege im Kajak-Vierer über 1000 m und auf der 6000-m-Langstrecke ab. Damit machte Rauhe sein Meister-Dutzend bei nationalen Titelkämpfen voll.

Im Canadier trat Peter Hörnig mit seinen Erfolgen im Einer über 500 und 1000 m die Nachfolge von Olympiasieger Andreas Dittmer an. Zweier-Olympiasieger Tomasz Wylenzek (Essen) hielt sich an der Seite des Bochumers Stefan Breuing mit dem Zweier-Durchmarsch über 200, 500 und 1000 m schadlos. Und auch Wylenzeks Gold-Partner von Athen, Christian Gille, hatte Grund zum Jubel. Er führte die Canadier-Vierer des KV Sachsen zum Erfolg über 500 und 1000 m. Im Einer hatte er Pech, als ihm unmittelbar vor dem Start das Paddel brach. «Das Team-Boot war uns wichtiger, denn wir wollten nachweisen, dass in Sachsen ein gutes Potenzial vorhanden ist», meinte der Leipziger.