Kanu Kanu: Idole des Kanusports nehmen Nachwuchs unter die Lupe
HALLE/MZ. - Die beginnt für den HKC und seine jungen Sportler bereits Samstag beim Spreewald-Marathon nahe Cottbus. Eine Woche später stehen auf heimischem Gewässer die Landesmeisterschaften Lange Strecke auf dem Programm. Dann treten 20 Mannschaften über Distanzen von 2000 und 6000 Metern an.
Die Junioren des HKC stehen in diesen Tagen unter besonderer Beobachtung. Der Olympiasieger und sechsmalige Weltmeister Mark Zabel und sein Kollege Björn Bach, ebenfalls mehrmaliger Welt- und Europameister sind zum Osendorfer See gekommen. Zabel ist Landestrainer, Bach arbeitet mit dem Nachwuchs am Leistungsstützpunkt in Magdeburg.
Dorthin zu kommen ist für viele junge Kanuten das Ziel. Und der HKC sieht darin eine seiner Aufgaben. Der Verein mit rund 200 Mitgliedern versteht sich als Ausbildungsstätte. 20 Trainer fördern gezielt den Nachwuchs. Das heißt aber auch: Die Junioren, die das Zeug für eine internationale Karriere haben, werden den Verein früher oder später verlassen, die meisten in Richtung Magdeburg. "Klar sind die Trainer verärgert, wenn einer ihrer Schützlinge den Verein verlässt", sagt Gadde. Jeder wisse aber, dass der HKC die Nachwuchstalente nicht halten könne, trotzdem versuche der Verein, die jungen Athleten so gut wie möglich zu fördern, um ihnen die Chance zu ermöglichen, Profis zu werden.
Das Paradebeispiel für diesen Weg ist Conny Waßmuth. Die Olympiasiegerin von Peking im Kanu-Vierer - obwohl schon lange nicht mehr im Verein - ist eine Identifikationsfigur. Sie ist immer wieder in Halle zu Gast. Mit ihrer Präsenz, betont Gadde, motiviere sie die Jugendlichen. Auch Henrike von Rauchhaupt, die vor eineinhalb Jahren zum KC Potsdam gewechselt ist und dieses Jahr an den Junioren-Weltmeisterschaften teilnehmen wird, lernte das Kanu-Fahren beim HKC.
Gadde weiß, dass Waßmuth und von Rauchhaupt nicht die letzten Abgänge gewesen sein werden. Jasmin Fritz und Alexander Schatz sind zurzeit die Aushängeschilder. Beide bereiten sich momentan im Trainingslager in Frankreich vor. Und beide werden bereits vom SC Magdeburg umworben.
Mark Zabel befürwortet den Weg in die Landeshauptstadt. "Es ist zwar schwer, den sportlichen Weg vorauszusagen. Aber ich war erst nach meinem Wechsel nach Magdeburg gezwungen, regelmäßig zu trainieren. Die Schüler werden dort in Leistungsgruppen eingeteilt, so dass man mit Athleten auf dem gleichen Niveau trainiert."
Der HKC akzeptiert seine Rolle als Steigbügelhalter. Und ist sogar stolz darauf. In der 55-jährigen Vereinsgeschichte sind schon über fünfzig Mitglieder an Leistungsstützpunkte delegiert worden. Allein fünf seit 2000. "Unsere Arbeit", sagt Gadde, "ist nun einmal kein Selbstzweck."