Kanada Kanada: Blockhüttenromantik in Jasper

Jasper/dpa. - Der einstige Vizepräsident der Canadian Pacific Railway, William Cornelius Van Horne, erkannte schon vor gut hundert Jahren das touristische Potenzial der kanadischen Rocky Mountains und begann mit dem Bau von Bahnlinien durch den Westen des Landes.
An den schönsten Plätzen entlang der Strecken entstanden komfortable Hotels, etwa in Jasper. Der Ort zieht im Sommer viele Touristen an, und ist auch im Winter einen Besuch wert.
In Jasper halten auch heute noch Züge. Doch die meisten Besucher mieten sich am Flughafen in Calgary einen Jeep oder nutzen die Busse des Jasper-Banff-Connectors über den Icefields Parkway. Entlang der Panoramastrecke ziehen sich schneebedeckte Nadelwälder bis hinauf an die Flanken der fast 3500 Meter hohen Berge. Auch ein Stopp am Mount Columbia sollte nicht fehlen. Hier befindet sich das Columbia Icefield, die größte Gletscherformation südlich von Alaska.
Im Winter sind manche Straßen zugeschneit. Mit Langlaufskiern, Schneeschuhen, Motorschlitten oder auf organisierten Touren lässt sich die Landschaft aber dennoch erkunden. Sogar Tiere können dabei beobachtet werden: Bergziegen und -schafe sowie Wapiti-Hirsche kommen in die Täler hinab, nur die Bären halten Winterschlaf.
Die Landschaft rund um Jasper hat im Winter ihren eigenen Reiz. Lake Annette oder Lake Edith tragen dann einen Eispanzer, über den Schlittschuhläufer gleiten. Für Langläufer gibt es mehr als 300 Kilometer gespurte Loipen. Eine der beliebtesten ist der Moab Lake Trail. Er hat kaum Steigungen, eröffnet aber immer wieder schöne Ausblicke auf die Berge.
Die meisten Touristen kommen aber wegen der Abfahrten. Vier Meter trockenen Schnees fallen im Schnitt jeden Winter, von den Kanadiern «Champagner-Puder» genannt. In Marmot Basin, 20 Minuten von Jasper entfernt, gibt es 84 Pisten. Ein Luxus ist das Heli-Skiing. Auf den Gipfeln türmt sich der Schnee noch höher. Profis können durch den Tiefschnee wedeln, und Anfänger fallen zumindest weich.
Auch Pferde- oder Hundeschlittentouren können die Gäste in Jasper buchen. Schuhe mit besonders dicken Sohlen verpasst Fremdenführer Joe Touristen, die eine Eiswanderung im Maligne Canyon unternehmen wollen. Die Tour durch die tiefste Schlucht des Jasper National Park führt in ein vereistes Labyrinth. Wasserfälle sind hier zu Eissäulen erstarrt, Eis umkleidet Kalksteinwände und Höhlen.
Den Abend können Reisende in rustikalen Blockhütten verbringen, die manchmal einsam gelegen sind und dennoch Komfort bieten. Auch Marilyn Monroe hat diese Romantik am Kaminfeuer angeblich zu schätzen gewusst, als sie 1953 zu Dreharbeiten für den Film «River of No Return» nach Jasper kam.
Informationen: Canadian Tourism Commission, c/o Lange Touristik Dienst, Postfach 20 02 47, 63469 Maintal (Tel.: 01805/52 62 32, E-Mail: [email protected]).