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Jugendherberge Opperode Jugendherberge Opperode: Erste Gäste am Kindertag

Von Hendrik Kranert 09.05.2001, 15:12

Ballenstedt/MZ. - Die Arbeiter werkeln noch kräftig an den Außenanlagen. Der reichliche Schnee in diesem Winter hatte alle Zeitpläne über den Haufen geworfen. Deshalb fiel auch der geplante Wieder-Eröffnungstermin der sanierten Jugendherberge im Ballenstedter Ortsteil Opperode auch ins Wasser. "Wir werden nun zum 1. Juni, am Kindertag, die ersten Gäste begrüßen", erklärte die Geschäftsführerin des Trägerwerkes Soziale Dienste in Sachsen-Anhalt, Petra Salomon. Das Trägerwerk trägt sich seit zwei Jahren mit der Idee, das leerstehende Gebäude in der Opperöder Trift einer neuen Nutzung zuzuführen, nachdem das Deutsche Jugendherbergswerk aus Gründen mangelnder Wirtschaftlichkeit - es gibt lediglich 70 Betten - keinen Herbergsbetrieb mehr anbieten wollte.

Das Trägerwerk wollte, "allerdings in einem größeren Rahmen, als nur der einer Jugendherberge", sagte Salomon. Neben dem klassischen Angebot für Klassenfahrten und Wandergruppen sowie "preiswertem" Familientourismus - Übernachtung mit Frühstück für 29 Mark - soll das Haus als Feriendomizil für behinderte und verhaltensgestörte Kinder dienen, die vom Trägerwerk in zehn Einrichtungen in ganz Sachen-Anhalt betreut werden, sagte die Ballenstedter Heimleiterin Sabine Deckert: "Wir legen großen Wert auf Integration." Deshalb sollen nicht nur Gäste aus der Ferne, sondern auch aus der nächsten Umgebung im "Wald- Camp-Ballenstedt", wie die einstigen Jugendherberge derzeit genannt wird, ein Zuhause finden. "Wir möchten uns in das kulturelle und das Jugendleben der Stadt Ballenstedt integrieren", so Deckert. "Wenngleich das noch in den Kinderschuhen steckt." Auch Petra Salomon wünscht sich eine "Begegnungsstätte zwischen Jung und Alt."

Genügend Möglichkeiten zur Betätigung finden sich auf dem weitläufigen Areal des Hauses, gelegen zwischen Wald, Wiesen und Teich, allemal. Grillhütte, Disco und Fahrradausleihe stehen ebenso zur Verfügung, wie zahlreiche Kreativ-Angebote und ein Fotokeller im Haupthaus. Rund eine halbe Million Mark hat das Trägerwerk Soziale Dienste nach Aussagen von Geschäftsführerin Salomon in die Einrichtung des Hauses investiert. Die Sanierung der Herberge und der Außenanlage erfolgte von der Stadt Ballenstedt aus, die hier Arbeitslose und Jugendliche mit Hilfe von Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen beschäftigte. "Die Stadt hat unheimlich viel gemacht", lobte Heimleiterin Deckert, die zusammen mit zwei weiteren Mitarbeitern das Haus bewirtschaften wird. Die Betreuung der Gäste soll zudem über ABM und das Freiwillige soziale Jahr abgesichert werden. "Wenn es sehr gut läuft, können aus ABM-Beschäftigten auch Festangestellte werden", so Salomon. Trotz des Neustartes in Opperode sei das Haus in den Sommermonaten schon nahezu ausgebucht.

Am Sonnabend, 12. Mai, lädt das Trägerwerk alle Interessierten in der Zeit zwischen 10 und 14 Uhr zu einem Tag der offenen Tür ein. Weitere Informationen unter www.twsd-sa.de