Jugend trainiert für Olympia Jugend trainiert für Olympia: Ohne Ranzen auf Tartanbahn
Wittenberg/MZ. - Koordinator Rolf Rehpenning von der Sekundarschule Elster: "Die Veranstaltung lief auf hohem Niveau ab. Trotzdem kann ich nicht verstehen, dass einige Schulen ihre Kinder nicht zu diesem Vergleich schicken. Die Sportlehrer können doch einen Ausschnitt ihrer geleisteten Arbeit der Öffentlichkeit präsentieren." Jens Pannier von der Sekundarschule Kemberg ergänzend: "Es kommen wirklich jedes Jahr die gleichen Schulen zu diesem Wettkampf."
Auf dem Rasen und auf der Tartanbahn herrschte reges Treiben. Christin Mangold vom Gymnasium Jessen demonstrierte die hohe Kunst des Flops. Bis 1,36 Meter meisterte sie alle Höhen, bei 1,40 Meter war endgültig Schluss. "Diese Form der Leistungsüberprüfung finde ich prima. Privat spiele ich lieber Fußball bei Allemannia Jessen-Battin." Auf der Rasenfläche demonstrierte Mitschülerin Yvonne Wenzel gerade die hohe Kunst des Schlagballwurfs. Schneller Anlauf, akkurater Stopp vor dem Holzbalken - und weg damit. Ihre einzelnen Versuche landeten immer im gleichen Sektor, mit ihren erzielten 34 Metern war sie nur bedingt zufrieden. "Ich habe den Ball schon weiter geworfen. Die Veranstaltung selbst finde ich wichtig. Kinder sollten Sport treiben, damit sie nicht dick werden." Julian Letz, der in dieser Disziplin (33 Meter) auch die Jessener Farben vertrat: "Mit meinem Ergebnis bin ich nicht ganz zufrieden." Einen WM-Tipp hatte er aber gleich parat: "Den Titel holt Brasilien."
Im Kugelstoßring mühte sich Daniel Wulff von der Sekundarschule Kemberg redlich, die fünf Kilogramm schwere "Eisenmurmel" unter Kontrolle zu bringen. "Ich wollte eigentlich elf Meter schaffen." Im zweiten Versuch landete der runde Schwedenstahl bei 10,83 Meter, Wulff war trotzdem nicht traurig, sein Tagesziel verfehlt zu haben. "Wir besitzen hier die Möglichkeit, unsere Schule gut zu präsentieren. Das ist viel wichtiger." Auf seinen Fußball-WM-Tipp angesprochen: "Ich würde mich freuen, wenn Deutschland das Finale erreicht."
Beim 75-Meter-Sprint herrschte richtige Stadionatmosphäre. Mit lautem Trommeln gegen die Bande feuerten die Kinder und Jugendlichen ihre Mitschüler an, nach dem Zieldurchlauf wurde über den Ausgang des Rennens heftig diskutiert. Julia van Heerde, die in ihren Lauf den zweiten Platz mit 12,44 Sekunden belegte, nach der absolvierten Strecke völlig außer Atem war: "Ich bin schon schneller gelaufen. Es macht mir Spaß, mich für meine Schule einzusetzen."
Insgesamt waren sechs Schulen (Annaburg, Bad Schmiedeberg, Kemberg, Jessen, Jessen-Nord, Martin-Luther-Gymnasium) aus dem Landkreis am Start. Bei den Mädchen setzte sich die Sekundarschule Jessen-Nord in den Wertungsklassen II (6 197 Punkte) und III (5 856) durch, die Klasse IV gewann das Wittenberger Martin-Luther-Gymnasium (9 181).
Im Wettbewerb der Jungen hatten am Ende Jessens Gymnasiasten in der Wertungsklasse II (7 735) und III (6 841) die Nase vorn, die vierte Kategorie dominierten die Pennäler des Martin-Luther-Gymnasiums (9 405). Alle genannten Sieger sind für das Regionalfinale, das am 29. Juni in Dessau stattfindet, qualifiziert. Schulsportkoordinator Rehpenning abschließend: "Aus dem Altkreis Jessen waren 160 Kinder anwesend, der Altkreis Gräfenhainichen hat nicht einen Teilnehmer geschickt. Dies sollte sich in Zukunft ändern."