Judo-WM Judo-WM: Titel und unverhoffte Medaillen für DJB

Osaka/dpa. - Der Deutsche Judo-Bund (DJB) hat sich international zurückgemeldet und bei der Weltmeisterschaft in Osaka unverhoffte Erfolge gefeiert. Den Glanzpunkt setzte der 25-jährige Florian Wanner (München-Großhadern), der völlig überraschend Weltmeister in der Klasse bis 81 kg wurde und erstmals nach acht Jahren wieder eine Goldmedaille nach Deutschland holte. Dazu gab es Silber für Yvonne Böhm (Potsdam) bis 57 kg sowie dritte Plätze für Raffaella Imbriani (Ettlingen) bis 52 kg, Anna von Harnier (Böblingen) bis 63 kg und Annett Böhm (Potsdam) bis 70 kg.
«Wir haben ein ausgezeichnetes Ergebnis erzielt. Das beste seit zehn Jahren. Davon habe ich vor der WM nicht zu träumen gewagt», sagte am Sonntag DJB-Präsident Horst Frese (Wuppertal). Er konnte sich zudem über fünfte Plätze von Julia Matijass (Osnabrück) bis 48 kg, Sandra Köppen (Brandenburg) über 78 kg, Oliver Gussenberg (Osnabrück) bis 60 kg und Frank Möller (Berlin) über 100 kg freuen. Die Platzierungen berechtigen zum Start bei den Olympischen Spielen in Athen. «Das ist eine großartige Bilanz. Unsere intensive Arbeit hat Früchte getragen», meinten übereinstimmend die Bundestrainer Frank Wieneke (Köln) und Norbert Littkopf (Berlin), die für den Männer- und Frauenbereich zuständig sind.
Julia Matijass und Oliver Gussenberg hatten am Schlusstag des WM- Turniers Pech. Beide scheiterten im Halbfinale und im Kampf um Bronze knapp. «Oliver hat eine hervorragende Leistung gebracht. Seine Vorstellung war für mich unglaublich. Leider hat es für ihn mit einer Medaille nicht geklappt», bedauerte Wieneke. Sein Kämpfer hatte noch beim Aufwärmen mit Wadenkrämpfen auf der Massagebank gelegen. Doch der Osnabrücker biss sich durch und überzeugte auf der Matte. Auch Clubkameradin Julia Matijass schrammte an einer Medaille vorbei.
In der Offenen Klasse hatten die DJB-Athleten nichts zu bestellen. Katrin Beinroth (Hannover) unterlag im ersten Kampf der Niederländerin Claudia Zwiers und schied aus. Für Frank Möller gab es gegen den Ägypter Islam El Sheadhaby nichts zu holen. Zudem verletzte sich der 33 Jahre alte WM-Dritte von München schwer. Er zog sich einen Bänderriss im rechten Fuß zu und hätte auch bei einem Sieg nicht weiterkämpfen können.
Gastgeber Japan war mit sechs Titeln erfolgreichstes Land. Insgesamt holten die Kämpfer aus dem Land der aufgehenden Sonne acht Medaillen. Ryoko Tamura gewann ihre sechste Weltmeisterschaft in Folge. Hinter Südkorea, China und Kuba belegte der DJB den fünften Rang in der Medaillenwertung.