Judo Judo: Tag der Kurzarbeit
HALLE/MZ. - Ein Griff, ein Fußwurf, und schon hatte Michael Möbius seinen Kontrahenten im mitteldeutschen Duell gegen Leipzig unsanft aufs Kreuz befördert.
Keine zehn Sekunden brauchte der Hallenser für seinen Sieg mit Ippon, einem vollen Punkt. Leipzigs Yamen Al-Ghamen war heillos überfordert. Während Halles ehemalige Auswahl-Kämpfer seinem Herausforderer vortäuschte, er greife rechts an, überraschte Möbius ihn links. Das war nicht nur der schnellste Erfolg der Gastgeber in diesem Zweitliga-Duell am Samstag in der Sporthalle der Robert-Koch-Straße, sondern auch der raffinierteste. Insgesamt feierte der SV Halle einen 8:5-Mannschaftssieg und festigte damit seinen zweiten Tabellenplatz.
"Gott sei Dank ging es schnell. Wenn ein Kampf doch mal etwas länger dauert, könnte ich doch einige Probleme bekommen", sagte Möbius nach seinem sechsten Sieg in seinem sechsten Zweitliga-Kampf der Saison. Seit der einstige Sportsoldat seine Auswahlambitionen begraben hat und Vollzeit arbeitet, kann er nicht mehr so viel trainieren. "Natürlich profitiert Micha noch immer von seiner Zeit als Kadersportler", sagt Mannschaftsleiter Stephan Fröhlich, "gelernt ist eben gelernt." Auch in seinem zweiten Gefecht des Tages gegen Vinzenz Dotzler machte Halles 81-Kilo-Mann kurzen Prozess. Diesmal benötigte er immerhin eine Minute und acht Sekunden.
Möbius war nicht der Einzige auf hallescher Seite, der bei dem am Ende ziemlich emotionsgeladenen Mannschaftsvergleich doppelt punktete. Auch Timo Prellwitz (90 Kilo) hatte zweimal Grund zu jubeln. Trotz einer Fußprellung war er erst Robert Warstat und dann Christian Drümmer überlegen. Seine Kampfzeiten 2:17 und 1:08 Minuten. Dritter im Bunde der Kurzarbeiter war Marcus Rohn. Der Dominator der 66-Kilo-Klasse bezwang Robert Ledig (0:32) und Rene Epler (1:40).
Die weiteren Siege für Halle gingen auf das Konto der schweren Jungs Hardy Wittig und Gunther Dingler (beide Klasse über 100 Kilo). Rückkehrer Andre Wiegleb rang im Limit bis 60 Kilo nach zweijähriger Wettkampfpause Erik Epler ein Remis ab.
